Weniger Geld für AMS Tirol

Dem AMS Tirol drohen für ihr Budget 2015 vom Bund massive Förderkurzungen. Alles in allem würden rund sechs Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen, heißt es von Seiten des AMS Tirol. Das Budget sehe künftig 44,4 Millionen Euro vor.

Völlig überraschend wurde vom Bund das Budget für das Arbeitsmarktservice Tirol für kommendes Jahr um 6 Millionen Euro gekürzt. Das sind immerhin zwölf Prozent. „Die Kürzung des Förderbudgets in diesem Ausmaß kommt für das AMS Tirol überraschend. Gerade bei steigender Arbeitslosigkeit braucht es zusätzliche Mittel, nicht nur um Altersarbeitslosigkeit zu bekämpfen, sondern auch jene Fachkräfte heranzubilden, die die Wirtschaft heute schon braucht und bei einem Anziehen der Konjunktur erst recht benötigen wird,“ hält der Leiter des AMS Tirol, Anton Kern, fest. Er werde versuchen, doch noch mehr Geld aus Wien zu lukrieren.

Lehrstellensuchende Jugendliche nicht betroffen

Betroffen von den Budgetkürzungen seien viele Bereiche, schreibt das AMS Tirol in einer Aussendung. Auch bei Bildungsmaßnahmen müsse gespart werden.

Lediglich im Bereich „Beschäftigungsinitiative 50+“ würden Sondermittel zur Verfügung gestellt würden. Nicht betroffen seien auch Sozialökonomische Betriebe (SÖBs). Diese könnten weiterhin Transitarbeitsplätze für langzeitbeschäftigungslose und langzeitarbeitslose Ältere anbieten. „Damit bleibt ein wichtiges Feld der Arbeitsmarktpolitik in Tirol bestehen. Bei den Programmen für arbeits- und lehrstellensuchende Jugendliche werden ebenfalls keine Kürzungen erfolgen,“ unterstreicht Kern.

Tratter hofft auf Nachbesserung des Bundes

Der für Arbeit zuständige Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) reagiert mit Besorgnis auf die mögliche Förderkürzung beim AMS. Wenngleich diese nicht in die Zuständigkeit des Landes fallen und auch nicht im Zusammenhang mit den am Dienstag von der Landesregierung beschlossenen Verbesserungen bei der Arbeitnehmerförderung stehen. Tratter hofft, dass das Engagement von AMS-Tirol Geschäftsführer Anton Kern, durch Verhandlungen budgetäre Nachbesserungen zu erzielen, erfolgreich sein wird: „Im Sinne der Tiroler Beschäftigten, (Wieder-)EinsteigerInnen sowie Arbeitssuchenden wurde beim Tiroler AMS-Budget seitens des Bundes hoffentlich noch nicht das letzte Wort gesprochen“, so Tratter. Das Land hat ebenfalls am Dienstag die Arbeitsmarkförderung für Aus- und Weiterbildung mit mehr Geld ausgestattet- mehr dazu in Mehr Geld für Arbeitnehmerförderung .

Reaktionen der Opposition

Für die Tiroler SPÖ ist die Kürzung ein „katastrophales Signal“. Vorsitzende Ingo Mayr, der auch Betriebsratsvorsitzender im AMS ist, erklärte, er habe seine Meinung berits in Wien deponiert und werde dafür kämpfen, dass das Budget wieder aufgestockt wird.

Die FPÖ Tirol erklärte, den Dringlichkeitsantrag gegen die geplante Kürzung zu untertstützen. Speziell in Tirol dürfe bei Schulungen nicht gespart werden, so Klubobmann Rudi Fderspiel.

Und die Liste Fritz fragt nach dem Plan B der ÖVP und der Grünen und fordert das Land auf, mit Sonderförderprogramm einzuspringen.