Waldbrand Absam: Ermittlungen eingestellt

Nach dem Waldbrand in Absam muss der 18-jährige Verursacher nicht vor Gericht. Gegen ihn wurde wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst ermittelt. Jetzt wurde dem jungen Mann eine diversionelle Erledigung in Form von gemeinnütziger Arbeit angeboten.

Im März 2014 hatte ein Waldbrand in Absam die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Der 18-Jährige hatte auf der sehr trockenen Wiese eine Zigarette geraucht. Die herabfallende Glut war dann Auslöser für den Waldbrand. Er versuchte noch vergebens die herabfallende Glut selbst zu löschen, ehe er die Feuerwehr verständigte und zurück ins Tal lief - mehr dazu in Waldbrand bei Absam durch Zigarette ausgelöst .

Land verzichtete auf Schadensersatz

Durch den trockenen Boden breitete sich das Feuer rasant aus, sodass der Löscheinsatz mehrere Tage dauerte. Dabei wurden drei Feuerwehrmänner leicht verletzt. Außerdem beschädigte das Feuer rund 50 Hektar Latschen- und Baumbewuchs, sowie Lawinenverbauungen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf drei Millionen Euro.

Nachdem von seitens des Landes auf Schadenersatzforderungen verzichtet wurde, ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuerbrunst - mehr dazu in Land verzichtet auf Schadenersatzansprüche .

120 Wochenstunden gemeinnützige Arbeit

Nun wurde dem 18-Jährigen eine diversionelle Erledigung angeboten. Die Staatsanwaltschaft verzichtet also auf ein Verfahren gegen die Erfüllung bestimmter Leistungen. In diesem Fall hat die Staatsanwaltschaft 120 Wochenstunden gemeinnützige Arbeit für den 18-Jährigen vorgesehen. Erfüllt er diese innerhalb eines halben Jahres, wird das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Der Beschuldigte hat das Angebot der Staatsanwaltschaft akzeptiert.

Mittlerweile hat die Aufforstung des abgebrannten Waldstücks begonnen. Grassamen wurden bereits ausgestreut. Weil das Gelände zum Teil unwegsam und steil ist, half beim Säen ein Helikopter. Die Grassamen sind eigens angepasst an den Standort, die Hanglage und den Boden des Absamer Vorbergs. Naturschutz-Experten unter anderem der Uni Innsbruck, des Ferdinandeums und des Alpenparks Karwendel haben daran mitgearbeitet - mehr dazu in Nach Waldbrand: Heli hilft beim Säen.

Waldbrand Einsatz

zeitungsfoto.at

Das Ausmaß des Brandes am Hochmahdkopfes in Absam

Diskussionen zwischen Forst und Jagd

Im Zuge der Aufforstungsmaßnahmen ist es zwischen Forst und Jagd zu Diskussionen gekommen. So wollte der Forst das Gebiet frei von Wild wissen, andernfalls könne der wichtige Schutzwald nicht nachwachsen. Auf der anderen Seite sei ein Totalabschuss für die Jäger ethisch nicht vertretbar, stattdessen würden sie einen wilddichten Zaun errichten. Dieser wiederum sei für den Forst schon allein rechtlich nicht möglich - mehr dazu in Nach Waldbrand: Forst und Jagd im Clinch.