100-Megabit-Anbindung für das Kühtai

Das Land Tirol verstärkt seine Bemühungen, möglichst viele Gebiete mit einer leistungsfähigen Breitband-Internetanschluss auszustatten. Mit einem Pilotprojekt im Kühtai wollen Land und Wirtschaftskammer beweisen, was auch an entlegenen Orten möglich ist.

Am Montag wurde im Kühtai ein Pilotprojekt vorgestellt, das den 2.020 Meter hoch gelegenen Skiort mit einer 100-Megabit-Leitung versorgt. Das Projekt soll kein Einzelfall bleiben. Mario Gerber vom Hotel Mooshaus unterstrich bei einer Pressekonferenz am Montag im Kühtai die Wichtigkeit einer Breitbandverbindung: „Im Social-Media-Zeitalter ist es für unsere Gäste extrem wichtig, dass wir eine breite Anbindung haben. Damit die Bilder, Videos und Nachrichten schnell verschickt werden können. Es befinden sich oft bis zu 200 Gäste im Netz. Wichtig ist es für uns auch betriebsintern, weil die Hotels untereinander kommunizieren. Da brauchen wir eine stabile Leitung.“

„Noch Lücken beim ultraschnellen Internet“

4,5 Millionen Euro stehen heuer für den Ausbau von Breitbandverbindungen zur Verfügung, im Land wurde ein eigener Breitbandbeauftragter bestellt. Tirol sei zwar mit einer Basisversorgung relativ gut ausgestattet, wirklich schnelle Breitbandverbindungen gibt es aber in vielen ländlichen Gebieten nicht, räumt Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller Frischauf ein: „Für das ultraschnelle Internet haben wir noch große Lücken. Das ist bei uns aber nicht anders als in anderen Regionen, hier sind wir sicher nicht schlechter als andere Bundesländer. Wir müssen Gas geben, um für den Wirtschaftsstandort Tirol etwas zu bieten.“

Ländlicher Raum sonst nicht konkurrenzfähig

Bis 2020 will die EU, dass die Hälfte aller Haushalte über mindestens eine 30-Megabit-Anbindung verfügt. Zoller Frischauf ist optimistisch, dass das in Tirol gelingen wird. Gemeinden sollten jetzt schon bei Grabungsarbeiten daran denken, Leerrohre für Glasfaserkabel mitzuverlegen. Ohne schnelle Datenverbindungen könne der ländliche Raum auf Dauer nicht konkurrenzfähig sein, über kurz oder lang würde es zu Absiedelungen kommen.

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