Bald alle Güterzüge nachts im Tunnel

Auf der Unterinntaltrasse werden ab 15. Dezember alle Güterzüge in der Nacht im Tunnel fahren. Das gab das Land am Dienstag bekannt. Anrainer hatten zuvor protestiert, dass trotz der eben eröffneten unterirdischen Trasse Güterzüge in der Nacht oberirdisch gefahren waren.

Von 22.00 bis 6.00 steht die unterirdische neue Unterinntaltasse ab 15. Dezember zur Gänze dem Güterverkehr zur Verfügung. Stattdessen werden wenige Reisezüge auf der alten Strecke fahren, diese seien aber leise.

Zuvor waren bis zu 20 Güterzüge in der Nacht auf der alten, oberirdischen Strecke geführt worden. Anrainer hatten über massive Lärmbelastung geklagt - mehr dazu in Bahnlärm wird Thema im Landhaus und Neues Bahnzeitalter nicht für Private. Schon Anfang November hatte es Verhandlungen der Beteiligten dazu gegeben - mehr dazu in Nächtlicher Güterverkehr nur mehr unterirdisch. Nun wurden die Details präsentiert.

Problem: Umrüstung auf neues System

Ein Grund dafür, dass bis jetzt nicht alle Güterzüge im Tunnel gefahren sind, war, dass nicht alle privaten Nutzer das erforderliche Sicherheitssystem installiert hätten. Durch die nun getroffene Vereinbarung könne aber weiter in der Nacht das herkömmliche Zugsicherungssystem PZB mit einer maximalen Geschwindigkeit von 120 km/h angewendet werden. Normalerweise wird auf dieser Strecke das neue Zugsicherungssystem ETCS verwendet, das Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 220 km/h zulässt. Die Übergangsfrist läuft bis Ende Juni 2015. Bis dahin hätten alle Nutzer zugesagt, auf das neueste Sicherungssystem umgestellt zu haben.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) ist froh, dass die Anrainer „endlich Nachtruhe von lauten Güterzügen haben“.