Nächtlicher Güterverkehr nur mehr unterirdisch

Ein Gipfel zum Güterverkehr im Unterinntal hat am Freitag ein erstes konkretes Ergebnis gebracht. Demnach soll schon bald in der Nacht kein Güterzug mehr oberirdisch verkehren, vorbehaltlich einer technischen Prüfung durch die ÖBB.

21 ExpertInnen und VertreterInnen der ÖBB, des Verkehrsministeriums, privater Eisenbahnverkehrsunternehmen und von der Eisenbahnindustrie haben sich in Innsbruck auf Einladung der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe getroffen und die Problematik des Güterzuglärms im Unterinntal diskutiert. Wie berichtet fahren die privaten Güterverkehrsbetriebe nach wie vor oberirdisch, da ihnen das von den ÖBB geforderte modernere Sicherheitssystem fehlt. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden gingen deshalb auf die Barrikaden.

Runder Tisch im Landhaus

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Auch Bürgermeister der betroffenen Gemeinden waren am runden Tisch vertreten.

Zusage seitens des Ministeriums

„Es gibt einen ersten Erfolg“, sagt Ingrid Felipe direkt im Anschluss an die Sitzung am Freitag. Die zuständige Vertreterin des Verkehrsministeriums habe zugesagt, dass in der Nacht alle Güterzüge in der Unterinntaltrasse fahren könnten. „Damit ist eine Lösung in Reichweite, die in der Nacht für Ruhe in den betroffenen Gemeinden im Unterinntal sorgt“, betont die Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin.

ÖBB prüft die logistische Abwicklung

Letztes Hindernis für eine Öffnung der Unterinntaltrasse für den mit dem Sicherheitssystem PZB ausgerüsteten Güterverkehr ist eine Prüfung der ÖBB. Diesbezüglich zeigt sich Ingrid Felipe optimistisch: „Wir haben dazu eindeutige Rechtsmeinungen aus der zuständigen Abteilung in der Europäischen Kommission und von der im Verkehrsministerium zuständigen Behörde.“ Die Unterinntaltrasse sei für beide Sicherheitssysteme – ETCS und PZP – zugelassen. Die ÖBB prüft binnen zwei Wochen, wie diese Verlagerung logistisch abgewickelt werden könnte.

Regelung bis Mitte 2015

Die beim runden Tisch erzielte Einigung ist eine Übergangslösung und gilt bis Mitte 2015. Dann müssen auch die privaten Betreiber auf das neue Sicherheitssystem umgestellt haben. Diese temporäre Nachtregelung sei eine Entscheidung im Sinne der Anrainer, um sie noch deutlicher vom Lärm zu entlasten, heißt es in einer Aussendung der ÖBB.