Obernberg: Felipe verspricht faires Verfahren

Die umstrittenen Hotelpläne am Obernberger See haben am Mittwoch Projektgegner und auch den Projektbetreiber direkt ins Landhaus nach Innsbruck geführt. Über das in erster Instanz genehmigte Projekt muss jetzt Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe entscheiden.

Rund 40 Projektgegner haben die Gelegenheit genutzt, im Landhaus ihre Argumente gegen das Projekt vorzubringen. Im Gepäck haben sie eine Unterschriftenliste, auf der mehr als die Hälfte der Obernberger-Bevölkerung unterschrieben hat. Sie pochen darauf, dass das Naturdenkmal erhalten bleibe.

Nach dem positiven Bescheid der Bezirkshauptmannschaft für das Hotelprojekt - mehr dazu in Hotel am Obernberger See wird genehmigt - hoffen die Gegner jetzt auf die zweite Instanz. Ihre Argumente seien bisher nicht ausreichend berücksichtigt worden - sie sprechen von einem zerstörerischen Eingriff in ein Naturschutzgebiet.

Gegener im Landhaus

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Stocker versucht zu relativieren

Ein Einwand, den Projektbetreiber Gerhard Stocker zurückweist. Das bestehende Alpengasthaus lasse sich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll sanieren. Die Gegner würden beim neuen Projekt aber mit Übertreibungen arbeiten. Es werde von einem Wellnesstempel gesprochen oder von einem Seminarhotel, dabei bleibe es ein Ausflugsgasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit für 40 Personen.

Projektbetreiber Gerhard Stocker hofft, dass in zweiter Instanz die Entscheidung schneller fällt. Seine Familie sei jetzt schon jahrelang mit den Hotelplänen beschäftigt - mehr dazu in Hotel in der Gutachter-Warteschleife.

Derzeit werden Einsprüche geprüft

Nach Einsprüchen gegen die Genehmigung in erster Instanz liegt jetzt der Ball beim Land. Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe verspricht ein faires Verfahren - in dem aber auch die Argumente der Gegner entsprechend Gehör finden: „Es handelt sich um ein rechtsstaatliches Verfahren. Da ist klar, dass alle Einwände geprüft werden und dann die Behörde auf Grundlage unserer Gesetze entscheidet, ob das Hotelprojekt genehmigt wird, oder nicht.“ Derzeit prüfe ihre Abteilung den Einspruchs des Landesumweltanwalts und im Anschluss werde sie über die weitere politische Vorgehensweise entscheiden, so Felipe.