Felbertauern: Notlösung für Pendler geplant

Vom Felssturz auf die Felbertauernstraße sind in erster Linie zahlreiche Pendler betroffen. Die Ausweichrouten sind enorm zeitraubend. Deshalb bastelt man jetzt an einer Notlösung, die allerdings einen kurzen Fußmarsch beinhaltet.

Rund 3.000 Pendler nutzen die Verbindung über den Felbertauern, einige hundert von ihnen täglich. Gerade für diese soll es in absehbarer Zeit eine Notlösung über den Felbertauern geben - immerhin wird es mindestens drei, vier Wochen dauern, bis die Felbertauernstraße zumindest wieder einspurig befahrbar sein wird - mehr dazu in Nach Felssturz finanzielle Hilfe des Landes. Karl Poppeller, Chef der Felbertauernstraßen AG, denkt als Übergangslösung an eine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einem kleinen Fußmarsch.

Rund 85 Höhenmeter zu Fuß

Das Tauernhaus unterhalb des Tunnelsüdportals ist mit dem Pkw von Osttirol aus nach wie vor erreichbar. Die Abzweigung dorthin liegt vor dem Felssturz. Vom Tauernhaus führt ein Fußweg - eine ehemalige Rodelbahn - zum Südportal des Tunnels. Dieser Weg könnte laut Poppeller relativ rasch gut begehbar gemacht werden. Etwas Kondition und gutes Schuhwerk sind für diese Notlösung notwendig.

Es laufen derzeit Gespräche, um diese Alternativlösung, die ausschließlich für Pendler gedacht ist, zu ermöglichen. Verlaufen die Gespräche erfolgreich, könnte bereits kommende Woche diese Notlösung umgesetzt werden, so Poppeller.

Umständliche Umfahrung oder Hotel

Die angedachte Notlösung sei für die Pendler trotz des rund viertelstündigen Fußmarsches die wesentlich bessere Variante als ein Ausweichen über den Großglockner oder die Tauernschleuse. Für zahlreiche Osttiroler, die etwa bei der Firma Blizzard in Mittersill arbeiten, würde sich die Anreise um rund drei Stunden verlängern. Eine weitere Alternative wäre es, für die Dauer der Sperre nicht mehr täglich zu pendeln, sondern vorübergehend ein Hotel zu beziehen.

Dauer der Sperre nicht absehbar

Die Felbertauernstraße bleibt jedenfalls für Wochen, wenn nicht Monate gesperrt. Bevor die Aufräumarbeiten beginnen können, muss weiteres labiles Gesteinsmaterial oberhalb der betroffenen Galerie abgesprengt werden. Donnerstagnachmittag konnte trotz heftiger Regenfälle die erste Sprengung erfolgen - mehr dazu in Erste Sprengung erfolgreich.

Die Aufräumarbeiten selbst werden ebenfalls aufwendig, so Popeller. Immerhin gelte es großflächige Betonelemente mit hohem Eisenanteil zuerst zu zerbrechen und dann abzutransportieren. Rund 38.000 Kubikmeter donnerten bei dem Felssturz in der Nacht auf Dienstag auf die Felbertauernstraße - mehr dazu in Felbertauernstraße nach Felssturz gesperrt.

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