Nassschneelawinen - Bedrohung im Frühjahr

Nass, schwer und gefährlich sind sogenannte Nassschneelawinen, die vorwiegend im Frühjahr abgehen. Viel Schnee auf den Bergen, bewölkte Nächte und warme Tage sind ideale Bedingungen für diese Art von Lawinen. Solche Bedingungen gibt es derzeit in Tirol.

Die Infrarotstrahlung der Sonne sowie Temperaturen deutlich über Null Grad Celsius bringen im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung in den Aufbau der Schneedecke. Verschärft wird die Situation dann, wenn die nächtliche Wolkendecke die Ausstrahlung der Wärme ins All verhindert - so wie etwa in der Nacht auf Dienstag.

Mehrere Nassschneelawinen in Tirol abgegangen

Bereits am späten Montagnachmittag ist am Großvenediger eine Person von einer Nassschneelawine begraben worden. Die Suche nach dem Vermissten musste aus Sicherheitsgründen am Dienstag abgebrochen werden - mehr dazu in Suche nach Tourengeher abgebrochen.

Im Sellraintal haben sich ebenfalls einige Nassschneelawinen gelöst und sind teilweise bis ins Tal gedonnert. Ein freier Mitarbeiter von tirol.ORF.at war zufällig vor Ort und hielt dieses Naturschauspiel mit der Videokamera fest. Passiert ist bei diesem Lawinenabgang nichts.

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Wasser löst Bindung der Schneekristalle

Wenn viel Wasser - entweder in Form von Regen oder eben Schmelzwasser - in die Schneedecke eindringt und an einer bestimmten Schicht gestaut wird, dann löst sich dort die Bindung der Schneekristalle und es kommt bei entsprechender Hangneigung zu einer Nassschneelawine. Diese gehen in der Regel spontan ab, eine Fremdauslösung ist laut Experten eher selten.

Noch viel Schnee auf Tirols Bergen

Auf Grund die kühlen Temperaturen bis Anfang April liegt noch sehr viel Schnee auf Tirols Bergen. Tourengeher sollten sich deshalb im Frühjahr besonders über die aktuelle Wettersituation informieren und die Möglichkeit einer Nassschneelawine in Betracht ziehen.

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