Suche nach Tourengeher abgebrochen

Die Suche nach dem seit Montagabend im Großvenedigergebiet in Osttirol verschütteten deutschen Skitourengeher ist am Dienstag abgebrochen worden. Bergretter verwiesen auf die angestiegene Lawinengefahr und berichteten von enormen Schneemassen.

Der Kegel sei bis zu zwölf Meter tief. Wann die Suche fortgesetzt werden kann, war vorerst nicht absehbar.

Ansonsten wie in einer Mausefalle

Der weitere Einsatz sei „nicht vertretbar“, sagte der Osttiroler Bergrettungschef Peter Ladstätter der APA. Er verwies auf die Wettersituation. Durch den Temperaturanstieg sei mit Selbstauslösungen zu rechnen. Dann sei Regen vorhergesagt, „heute ist es definitiv vorbei“. Man würde sonst „wie in einer Mausefalle sitzen“.

Im Einsatz standen am Dienstag 37 Mann der Bergrettungen von Prägraten und Virgen, sowie Alpinpolizisten. Die Lawine sei etwa 100 Meter lang, habe sich in zwei Kegel geteilt. Mit der eingesetzten Dampfsonde könne man bis zu einer Tiefe von 24 Meter suchen.

Lawine am späten Montagnachmittag

Am Großvenediger in Osttirol waren am Montag gegen 17.20 Uhr drei Tourengeher von einer Lawine mitgerissen worden. Ein Verschütteter konnte bisher nicht gefunden werden, ein weiterer Tourengeher konnte sich selbst befreien.

Die vierköpfige Tourengruppe aus Bayern war im Dorfertal beim Aufstieg zum Großvenediger, als unterhalb der Johanneshütte die Nassschneelawine abging.

Lawinenkegel

ORF

Drei Tourengeher wurden auf etwa 1.700 Meter Seehöhe von der Lawine mitgerissen, einer wurde bis zum Hals verschüttet, er konnte sich selbst befreien, wurde aber leicht verletzt. Ein weiterer Tourengeher wurde von der Lawine erfasst, blieb aber an der Oberfläche, während ein anderer Tourengeher komplett verschüttet wurde. Ein Mann der Tourengruppe konnte sich hinter einem Felsblock in Sicherheit bringen.

Lawinenbahn grafisch eingezeichnet

Pete Ladstätter

Die Lawinenbahn

Großeinsatz von Rettungskräften

Da die Kameraden den verschütteten Tourengeher nicht finden konnten, alarmierten sie die Einsatzkräfte, die mit drei Hubschraubern, vier Suchhunden, 20 Mann der Bergrettung und elf Mann von der Alpinpolizei ausrückten. Bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte der Mann nicht gefunden werden. Aufgrund der Gefährlichkeit der Situation vor Ort wurde der Einsatz unterbrochen, am Dienstagmorgen wurde die Suche wieder aufgenommen aber nach einem erneuten Anstieg der Lawinengefahr nach wenigen Stunden wieder abgebrochen. Der Mann dürfte sein Lawinenverschütteten-Suchgerät nicht eingeschaltet gehabt haben.

Lawinenkegel

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