Wieder Rückrufe von Klettersteigsets
Am 5. August des Vorjahres gab es in Tirol einen tödlichen Unfall, weil das Klettersteigset versagte – mehr dazu in Klettersteigset riss - tödlicher Absturz. Ende August wurde darauf hin eine große Rückrufaktion gestartet - mehr dazu in Mangel bei Klettersteigsets entdeckt, betroffen waren damals Klettersteigsets mit elastischen Armen und Bandfalldämpfern, wie unten rechts abgebildet.
Sets mit Reibungsbremsen betroffen
Die neuerliche Rückrufaktion betrifft Klettersteigsets mit Reibungsbremsen. Erkennbar sind solche Systeme an der Metallplatte, durch deren Löcher ein Seil führt. Tests der Sicherheitsforschung des Deutschen Alpenvereins (DAV) haben ergeben, dass viele am Markt befindliche Klettersteigsets erhebliche Mängel aufweisen und bei einem Sturz im Extremfall reißen können.
Alpenverein
Betroffen sind diesmal Sets von der links abgebildeten Sorte
Der Alpenverein hat eine Liste erstellt, mit den von der Rückrufaktion betroffenen Sets. Die betroffenen Sets dürfen nicht mehr verwendet werden, weil es bei deren Gebrauch im Extremfall zu tödlichen Unfällen kommen könnte. Bei einem Treffen der Sicherheitskommission der Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA) wurde eine Stellungnahme verfasst, in der es wörtlich heißt:
Im Rahmen umfangreicher Tests an gebrauchten Klettersteigsets mit Seilbremsen hat die Bergsportindustrie festgestellt, dass diese Systeme im Falle eines Sturzes versagen können. Die Versuche haben gezeigt, dass die Fangstoßwerte im Falle eines Sturzes erhöht sein können. In Kombination mit einer gebrauchsbedingten Festigkeitsabnahme der Karabineräste kann dies zu einem Komplettversagen des Systems führen. Schwere Verletzungen oder Tod können die Folge sein. Es handelt sich hierbei um einen produktspezifischen Effekt. Jeder Besitzer eines Klettersteigsets mit Seilbremse sollte sich bei dem Hersteller seines Klettersteigsets informieren, ob sein Set betroffen ist.