Umweltlandesrat: Feinstaub-Studie „unseriös“

Eine Feinstaub-Studie des VCÖ sorgt für Diskussionen. Der VCÖ sieht in Tirol die höchste Pro-Kopf-Emission durch gefährliche kleinste Feinstaubpartikel. Tirols zuständiger Umweltlandesrat Thomas Pupp (SPÖ) spricht von unseriösen Zahlen.

Die vom VCÖ ins Treffen geführte Pro-Kopf-Emission sorgt am Samstag bei Umweltlandesrat Pupp für Verärgerung. In Tirol wurden die EU-Grenzwerte beim Feinst-Staub, also bei den Staubpartikeln, die unter der Bezeichnung „PM2,5“ bekannt sind, im Jahr 2012 an allen drei Messstellen eingehalten.

Landesrat: „Irreführendes Zahlenspiel“

Pupp sagte in einer Reaktion auf die Studie, diese sei eine irreführende Zahlenspielerei. Im Österreich-Vergleich würden die Tiroler Messstellen eine geringere Belastung aufweisen als jene in Wien, Linz, Salzburg und Graz, sagt Pupp. Die Umrechnung pro Kopf sei ein rein theoretisches Zahlenspiel.

„Man muss die Zahlen insofern relativieren, als wir bei den Kleinstpartikeln in Innsbruck gegenüber anderen Landeshauptstädten in Österreich sehr, sehr gute Werte ausweisen und wir auch in der Vergangenheit viel unternommen haben, um den Feinststaub in unserem Land in den Griff zu bekommen!“, sagt der Umwelt-Landesrat.

So hat sich die Situation beim gröberen Feinstaub PM 10 in Tirol in den letzten Jahren etwas gebessert - die Grenzwerte wurden durchwegs eingehalten. Mehr dazu in Feinstaubbelastung leicht zurückgegangen.

Vom Feinstaub zum Ultra-Feinstaub

Die größere Gefahr sehen Wissenschafter mittlerweile aber durch den nicht sichtbaren Ultra-Feinstaub PM2,5. Diese Staubteilchen sind maximal so groß wie Bakterien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht bei einer erhöhten Belastung hier Zusammenhänge mit schweren Gesundheitsfolgen, wie z.B. Herzkreislaufkrankheiten verbunden mit einer Verringerung der Lebenserwartung.

Grenzwerte bei PM2,5 bisher eingehalten

Feinst-Staub wird in Tirol erst seit wenigen Jahren gemessen. Bisher lagen die drei Mess-Stellen in Innsbruck, Lienz und Brixlegg aber immer unter dem geltenden Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt allerdings nur 10 Mikrogramm, argumentiert der VCÖ.

Umweltlandesrat Pupp sagte, es gelte alles zu tun, um die Belastung weiter zu verringern. „Wir haben schon beim Thema Wohnen viel unternommen im Rahmen der Sanierungsoffensive, dass man wirklich die Leute fördert, von fossilen Brennstoffen umzusteigen auf erneuerbare Energie. Beim Verkehr haben wir den Lufthunderter und es wäre vernünftig, über eine generelle Tempo 100-Beschränkung nachzudenken“, sagte Pupp im ORF-Interview.

Lokale Unterschiede

Bei den drei Mess-Stellen in Tirol hat sich die Belastung durch Feinst-Staub übrigens im letzten Dezember durchaus unterschiedlich entwickelt. So lagen die Belastung in Lienz deutlich über den Werten bei den Mess-Stellen in Innsbruck und Brixlegg.

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