Nach Spaltensturz noch auf Intensivstation

Der Alpinist, der am Dienstag nach einer Woche aus einer Gletscherspalte gerettet wurde, muss zur Beobachtung weiter auf der Intensivstation bleiben. „Für das, was er erlebt hat“ geht es dem Mann laut Klinik den Umständen entsprechend gut.

Wärme, seine Familie sehen und einen Radler, das waren die ersten Wünsche, die der Mann in der Klinik äußerte. Möglicherweise zog sich der Alpinist bei seinem 20-Meter-Sturz Brüche zu. Das müssen Computertomographie-Untersuchungen in den nächsten Tagen abklären. Er war völlig durchnässt, aber mit 34 Grad Körpertemperatur nur leicht unterkühlt - mehr dazu in Sechs Tage in Gletscherspalte überlebt.

Sein Gesundheitszustand verblüfft alle, bestätigt Dozent Peter Paal von der Klinik Innsbruck. Aber wenn man eine Woche in einer Gletscherspalte war, könne es auch zu Erfrierungen kommen. Aber das ganze Ausmaß könne man erst nach Wochen feststellen, weil sich das abgestorbene Gewebe erst vom gesunden Gewebe trennen müssen.

Alpinist extrem erschöpft

Der aus Franken stammende Bayer sei „extrem erschöpft“, berichteten seine Ärzte. Durch den Genuss von Gletscherwasser, das keine Elektrolyte enthalte, könnte es zu einer Nierenschädigung gekommen sein, was ebenfalls noch abgeklärt werden müsse. Der einzige Proviant sei Schokolade gewesen, die der 70-Jährige sehr diszipliniert rationiert und so auf seine Zeit im „Ewigen Eis“ aufgeteilt habe.

Der Bayer sei zwar 70 Jahre alt, aber passionierter Bergsteiger und körperlich sehr trainiert. Das und seine mentale Stärke haben dem Mann vermutlich geholfen, in der scheinbar ausweglosen Situation zu überleben - auch wenn er mit dem Leben bereits abgeschlossen hatte, wie er den Ärzten erzählt hat - mehr dazu in Nach Spaltensturz: „Überleben ist erstaunlich“.