Nach Spaltensturz: „Überleben ist erstaunlich“

Der 70-jährige Bayer, der nach eigenen Angaben sechs Tage lang in einer Gletscherspalte gefangen gewesen ist, wird in der Innsbrucker Klinik behandelt. Für den behandelnden Arzt ist es erstaunlich, dass sich jemand in einer derartigen Notlage so kontrolliert verhalten könne.

Am Montag hörten Wanderer die Hilfeschreie des Mannes in der Gletscherspalte. Gegen Mittag konnte der Mann nach sechs Tagen gerettet werden - mehr dazu in Sechs Tage in Gletscherspalte überlebt.

Nahrung aufgeteilt

Der behandelnde Arzt, Volker Wenzel, sagt auf die Frage, wie ein Überleben eine Woche lang im Eis möglich war: „Es für mich sehr erstaunlich, wie der Bergsteiger das überlebt hat. Er ist Gott sei Dank ein sehr gut ausgerüsteter Bergsteiger gewesen. Die Kleidung ist trocken geblieben. Das erklärt auch seinen guten Zustand und er hat sofort seine vorhandenen Nahrungsreserven aufteilt. Er hat jeden Tag ein Stückchen Schokolade gegessen.“

Der Patient sei an der Hüfte verletzt, auch die Füße seien sehr kalt gewesen. Es sei auch an den Organen zu erkennen, dass er eine Woche Gletscherwasser getrunken habe. Dieses Wasser habe wenig Mineralien und sei dadurch eine Belastung für die Nieren, so der Arzt.

Für ihn ist erstaunlich, dass sich jemand in einer derartigen emotionalen und physischen Notlage so erstaunlich kontrolliert verhält.