Prinz Friso wurde ausgeflogen

Der niederländische Prinz Friso wurde am Donnerstag ausgeflogen. Das bestätigte die Polizei. Friso wurde mit einem Konvoi zum Flughafen gebracht. Von dort wurde er mit einem Ambulanzjet nach London in eine Rehaeinrichtung geflogen.

In den vergangenen Tagen wurden London und Brüssel als mögliche Pflegeorte genannt. In den Niederlanden fehle es nämlich an einer entsprechenden Einrichtung. Friso arbeitete bisher in der Nähe von London als Manager und lebte dort auch mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern.

Optimale Versorgung im Wellington-Krankenhaus

In London wurde Friso in eine neurologische Klinik und Rehabilitationseinrichtung, in das Wellington-Krankenhaus aufgenommen. Das teilte das niederländische Königshaus auf seiner Website mit. „Dort kann Prinz Friso in seinem heutigen Zustand optimal versorgt werden“, erklärte das Königshaus nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP.

Auch biete London - der frühere Wohnort des Prinzen - ideale Voraussetzungen für die Kinder Frisos. Am Donnerstagvormittag reiste auch die Königsfamilie Richtung London ab, mit Ausnahme von Königin Beatrix. Sie soll in die Niederlande zurückgekehrt sein. -mehr dazu in Königsfamilie aus Lech abgereist

Klinik gibt keine Details bekannt

Das Innsbrucker Krankenhaus, wo Friso bisher behandelt wurde, wollte die Verlegung nicht bestätigen. Sprecher Johannes Schwamberger sagte: „Wir äußern uns nicht zu dem Thema, weil wir von der Königsfamilie nach unserer Pressekonferenz vor einer Woche gebeten wurden, nichts mehr zu sagen.“

Verlegung „kein Problem“

Die Verlegung des Prinzen in ein anderes Krankenhaus war nach Angaben des Präsidenten der österreichischen Komagesellschaft, Johann Donis, kein Problem. „Patienten, die künstlich beatmet werden, können durch ganz Europa geflogen werden“, sagte der Neurologe der Zeitung „Österreich“. London als Wohnort der Familie sei für die weitere Behandlung gut geeignet. „Vertraute Personen sind bei der Reha von Komapatienten extrem wichtig“, sagte Donis.

Prinz Friso, der zweite Sohn der niederländischen Königin, war Mitte Februar in Lech am Arlberg von einer Lawine verschüttet worden. Der 43-Jährige konnte 20 Minuten später gefunden und geborgen werden. Er wurde in die Klinik nach Innsbruck gebracht - mehr dazu in Prinz Friso: Massive Gehirnschäden.

Hoffnungen bestätigten sich nicht

Es könne derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob der Patient jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde, sagte Wolfgang Koller, Leiter der traumatologischen Intensivstation an der Innsbrucker Klinik: „Wir hatten die Hoffnung, dass die milde Unterkühlung für einen gewissen Schutz des Gehirns gesorgt hatte. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt“, so der Intensivmediziner. Eine Rehabilitation könne „jedenfalls Monate wenn nicht Jahre dauern“.