So gut isst Tirol: die Moosbeernocken
Die kleinen Früchte mit einzigartig blauer Farbe wachsen bevorzugt auf den sanften Grashügeln im Tiroler Unterland. Schon früh wussten die Tiroler, das von der Natur Gegebene zu nutzen und zu verarbeiten. Auch die Waldarbeiter sollen während ihrer harten Arbeit bereits auf die Beeren zurückgegriffen und sie in ihren Hütten herausgebacken haben.

ORF/Ferdinand Cibulka
Günter Eberl mit den selbstgepflückten Moosbeeren
Ein farbenfroher Gruß aus der Natur
Für die Moosbeernocken zählt Günter Eberl vom Gasthof zum Schwan in Wattens, nach dem Motto „weniger ist mehr“, auf folgende Zutaten:
- 1 kg reife, heimische Moosbeeren
- 100 g glattes Mehl
- 1 Tiroler Ei
- 100 g Zucker
- etwas Zimt
- 1 Prise Salz
- Butter
- Vanille- oder Sauerrahmeis

ORF/Ferdinand Cibulka
Die Moosbeernocken kocht Günter auf einem urigen Holzherd im Wattental
Die Moosbeeren und das Mehl mit einem Kochlöffel vorsichtig vermischen. Die Beeren sollen schön mit Mehl ummantelt sein. Wie viel davon verwendet wird, hängt von der Konsistenz der Moosbeeren ab. In einem regnerischen Sommer sind auch die Beeren wässrig, es braucht deshalb mehr Mehl um die Flüssigkeit zu binden. Ist es hingegen trocken, kommt man mit wenig Mehl aus. Das Ei aufschlagen, Zucker (je nach Süße der Moosbeeren), Zimt und Salz dazugeben und nochmals durchmischen. Die Masse muss fest sein, rät Günter Eberl.
Die Moosbeernocken:
Günter Eberl ist leidenschaftlicher Sammler, die Moosbeernocken zählen zu seinen Lieblingsgerichten.
Karamellisieren als Geheimtipp
In einer Pfanne Öl und Butter erhitzen, damit die Masse nicht anklebt sondern leicht rutscht, die Poscher - so werden die Nocken im Raum Wattens genannt - dann auf beiden Seiten herausbraten.
Sendungshinweis:
„Tirol heute“, 24.4.2019
19.00 Uhr
Zum Schluss mit Zucker und Butter karamellisieren und mit Wasser ablöschen. Einmal umdrehen und mit der Soße, die eine Sirup artige Konsistenz haben soll, anrichten, so der Geheimtipp von Günter Eberl. Blau müssen die fertigen Poscher sein, maximal etwas braun-schwarz vom Braten. Seine Kreation serviert der Chefkoch mit einer Kugel Vanille- oder auch Sauerrahmeis.

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Eine natürlich-aromatische Nachspeise, die Spuren hinterlässt
Die Moosbeernocken: ein Nachspeisentraum, lilablau und süß.
Daniela Schmiderer; tirol.ORF.at