Mahnfeuer gegen den Wolf

In Südtirol brennen die Berge. Die Landwirte schlossen sich zusammen und wollen mit ihrem Mahnfeuer ein Zeichen gegen den Wolf setzen. Vor einigen Tagen soll ein Wolf wieder Schafe im Wipptal gerissen haben.

Die feurige Debatte über den Wolf geht weit über Südtirols Grenzen hinaus. Bauern, Tierhalter, Schäfer und Hirten aus ganz Europa entzünden Mahnfeuer gegen den Wolf. Nach dem Vorfall in Mauls vor einigen Tagen, wo mehrere Schafe angeblich von Wölfen gerissen wurden, ist die Wolfsdiskussion neu entflammt. In Vahrn bei Brixen wird es auf der Spilucker Platte brennen.

Wolf im Dickicht

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Der Wolf hat sich schleichend in Europa ausgebreitet.

Wolf habe keinen Platz in Südtirol

Die Bauern, die an der Protestaktion teilnehmen, sind der Meinung, dass die Almwirtschaft und der Wolf nicht zusammenpassen würden. „Wenn heute der Bergbauer um seine ganze Arbeit und seinen Lohn gebracht wird, weil der Wolf ihm seine Tiere zerreißt, so kann das nicht sein,“ ärgert sich Paul Huber, der Bauernbund-Ortsobmann in Vahrn.

Die Südtiroler Landesregierung ist seit dem vergangenen Sommer dabei, eine geeignete Regelung zu finden. Die Regierung in Italien spricht sich jedoch gegen die Entnahme von Wölfen aus. Landesrat Arnold Schuler begrüßt die feurige Protestaktion der heimischen Bauern. Er spricht davon, dass sich in Rom Tierschützer lautstark für den Wolf einsetzen würden. Es sei wichtig, dass nun auch die betroffenen Bauern ihre Stimme erheben würden.

Anlieferung des Brennholzes

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Die Bauern wollen mit dem Feuer ein klares Zeichen gegen den Wolf setzen.

Bauern wollen klare Regelung

Mit ihren Feuern wollen die Bauern die Gesellschaft von der Entnehme des Wolfes in Südtirol überzeugen. „Der Supergau wäre es, wenn durch den Wolf die Almwirtschaft sterben würde und die Wanderer, die die Berge als Naherholungszone nützen wollen, nicht mehr sicher sind“, erklärt Alberich Hofer, der Bergbauernvertreter im Landesbauernrat. Sollte die Politik nicht einlenken, dann gäbe es nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Doch das Wildern der Raubtiere könne nicht das Ziel sein. Man brauche klare Regeln.

Der Wolf sei ein europäisches Problem, mit dem sich auch der Deutsche Jagdverband beschäftigt. Demnach spricht sich der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs für die Jagd auf Wölfe aus. Ausnahmegenehmigungen für geschützte Arten seien möglich, wenn sie das Erreichen des günstigen Erhaltungszustands nicht verhindern. Das Endurteil des Gerichtshofs könnte heuer im Herbst fallen.