ÖSV wehrt sich gegen Kritik von Dopingexperten

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) weist in einer Aussendung auf seinen verstärkten Kampf gegen Doping und Prävention hin. Die beiden in Seefeld verhafteten Sportler seien seit September sechs Mal kontrolliert worden.

Seit dem Skandal bei den Olympischen Spielen 2006 würde sich der ÖSV verstärkt im Kampf gegen Doping engagieren, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. Wolfgang Schobersberger wurde 2009 als Anti-Doping-Beauftragter eingesetzt. „Der ÖSV investiert viel in Aufklärung, aber Mutwillige wird man mit guter Erziehung nicht abhalten“, sagte der Arzt der APA.

Informationen der Sportler über Doping

Schobersberger und sein Team informieren Aktive und Teamärzte regelmäßig über Anti-Dopingbestimmungen und die Problematik der Nahrungsergänzungsmittel. „Wir weisen zudem auf die strafrechtlichen Folgen hin und betonen, dass Doping kein Kavaliersdelikt ist“, meinte Leiter der Sportmedizin der Tirol Kliniken.

Man habe in den vergangenen Jahren sehr vieles im Bereich von Anti-Doping-Programmen entwickelt. „Dass jemand dann trotzdem bewusst das Falsche macht, das kann man nicht ausschließen“, betonte Schobersberger.

Interview mit Peter Schröcksnadel

Der ÖSV-Präsident bestreitet dass der ÖSV über die mutmaßlichen Dopingtätigkeiten informiert war.

e-learning-Kurs für alle Kader-Athleten

Der ÖSV wies weiters darauf hin, dass gemeinsam mit der NADA Austria ein obligatorischer e-learning-Kurs angeboten wird. Dieser müsse von allen Kader-Athleten in allen Disziplinen absolviert werden. Zudem muss das sportliche Umfeld wie Physiotherapeuten, Trainer und das medizinische Personal des ÖSV einen Zertifikatskurs an der Privatuniversität UMIT in Hall absolvieren.

Die Athleten des ÖSV sind laut Verbandsaussendung verpflichtet, Doping-Tests zu melden. Die Daten werden in der ÖSV-Athleten-Datenbank erfasst, die an der Universität Innsbruck eingerichtet ist und von Werner Nachbauer verwaltet wird.

ÖSV bezahlt zusätzliche Doping-Tests

Laut ÖSV wurden die nach der Razzia am Mittwoch festgenommenen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf seit September 2018 je sechs Mal von der NADA getestet. Die Ergebnisse seien immer negativ gewesen. Der ÖSV lässt sich zusätzliche Tests durch die Nationale Anti-Doping-Agentur laut eigenen Angaben jährlich 50.000 Euro kosten.

Nachbauer, Professor am Institut für Sportwissenschaft der Uni Innsbruck, meinte, die ÖSV-Führung habe wesentliche Maßnahmen zur Verringerung von Doping gesetzt. „Das Problem ist, dass man vorsätzliche kriminelle Vorgangsweisen kaum vermeiden kann. Leider sind auch hier die Möglichkeiten des ÖSV eingeschränkt.“

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