Erste Erkundungsflüge am Freitag

Erste Erkundungsflüge haben am Freitag in Tirol nach den starken Schneefällen stattgefunden, um die Lawinensituation besser abschätzen zu können. Die Stadt Innsbruck hatte Donnerstagabend für rund 80 Häuser Sicherheitsanweisungen ausgegeben.

Auf der Nordkette ist die Situation derzeit kritisch. Es türmen sich dort bis zu sechs Meter Schnee. Noch seien keine Lawinen abgegangen, derzeit würden Schneeprofile entnommen, teilte Elmar Rizzoli, Sicherheitsbeauftragter der Stadt Innsbruck mit. Zudem wurde zweimal am Osthang gesprengt, um zu sehen, wie viel Schnee abgeht. Dabei sei jeweils mehr Schnee mitgegangen als erwartet, weshalb zunächst keine weiteren Sprengungen durchgeführt werden sollen, erklärte Elmar Rizzoli, Amtsvorstand für Allgemeine Sicherheit.

Sicherheitsmaßnahmen in Innsbruck

In den Stadtteilen Mühlau, Hötting und auf der Hungerburg in Innsbruck sollen Fenster geschlossen gehalten und Aufenthalte im Freien auf ein Mindestmaß reduziert werden, teilte die Stadt Innsbruck Donnerstagabend mit. Diese Maßnahmen sollen dem Schutz vor Staublawinen dienen. Über vier Meter türmt sich der Schnee auf der Nordkette hoch über der Stadt.

Staublawinen bedrohen Häuser

Selbstausgelöste Staublawinen könnten Häuser in gelben und roten Zonen erreichen, glauben die Lawinenexperten. Das Gebiet, indem die Lawinen auf der Nordkette entstehen, ist seit einigen Tagen unzugänglich, Sprengungen waren zuletzt dort nicht möglich. Die Lawinensituation insgesamt ist unverändert kritisch. Sie bleibt bei Stufe vier, also großer Lawinengefahr. Auch wenn es am Freitag eine vorübergehende Wetterbesserung gibt.

Erkundungsflug

ORF/Waldegger

Alles weiß - ein Erkundungsflug im Unterland

Erste Erkundungsflüge werden möglich

Bei besserem Wetter soll es am Freitag erste Erkundungsflüge geben. Nicht nur im Bereich der Innsbrucker Nordkette sondern überall in Tirol. Marcel Innerkofler, der Leiter der Landeswarnzentrale sagt: „Die Flüge dienen zur Erkundung der Situation, ob Straßen wieder geöffnet werden können.“ Gemeinsam mit den Lawinenkommissionen wird dann über die mögliche Freigabe von Straßen entschieden - Erste Erkundungsflüge für Freitag geplant.

Warnung an Wintersportler

Die heutige, kurzfristige Schneepause bringe Vor- und Nachteile, sagt Rudi Mair vom Lawinenwarndienst des Landes. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass viele Wintersportler an solchen Tagen ins freie Gelände in den Tiefschnee hinausfahren. Davon ist dringend abzuraten. Niemand sollte derzeit die gesicherten Pisten verlassen,“ warnt Rudi Mair eindringlich.