Osttirol: 810 Haushalte ohne Strom
Unversorgte Haushalte
Auf der Seite der TINETZ werden die Instandsetzungsarbeiten laufend aktualisiert.
Bei einer kurzfristig in Lienz einberufenen Pressekonferenz haben Einsatzkräfte und Politiker eine erste Bilanz gezogen. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat sich vom Hubschrauber aus ein Bild über die massiven Schäden zwischen Sillian und Lienz gemacht. Das Land werde die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, um die Schäden zu beseitigen, so Platter. Auch die Bundesregierung kündigte Dienstagnachmittag schnelle und unbürokratische Hilfe an.
Hunderte Haushalte immer noch ohne Strom
Platter sprach von Schäden in Millionenhöhe, besonders betroffen sind die Straßeninfrastruktur, die Verbauungsmaßnahmen von vielen Bächen und Flüssen sowie auch die Jausenstation Galitzenklamm. 810 Haushalte sind nach Angaben der TINETZ bis Mittwoch ohne Stromversorgung, 80 Haushalte bleiben möglicherweise noch länger ohne Strom. Am schwersten sind die Schäden an den Stromleitungen im Villgratental und im Lesachtal.
ORF/Unterweger
Derzeit zeichne sich eine Entspannung der Wettersituation ab. Die Pegelstände der Bäche und Flüsse würden deutlich sinken, auch der Regen und der Wind ließen nach, heißt es vonseiten des Landes. Insgesamt 5.000 Osttiroler Haushalte waren Dienstagfrüh noch ohne Strom - die TINETZ arbeitet seit Stunden an der Behebung dieser Schäden.
Straßen nach stundenlangen Sperren wieder frei
Osttirol war über den Straßenweg lange nicht erreichbar. Gesperrt waren etwa die Drautalstraße (B100), die Felbertauernstraße (B108) zwischen Huben und Matrei, die Gailtalstraße (B111) und die Glocknerstraße sowie mehrere Landesstraßen. Grund dafür waren umgestürzte Bäume bzw. Vermurungen. Dienstagnachmittag konnten alle Sperren wieder aufgehoben werden.
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Hunderte Feuerwehreinsätze
Die Feuerwehren in Tirol wurden in der Nacht zu 363 Einsätzen gerufen, allein im Bezirk Lienz waren es bis dato 217 Einsätze. Umgestürzte Bäume mussten entfernt und überflutete Keller ausgepumpt werden. Feuerwehr-Bezirksinspektor Franz Brunner bezeichnete die Situation in der Nacht als „ziemlich dramatisch, es ist fast alles eingetroffen wie prognostiziert“. Am schlimmsten sei die Situation in Nikolsdorf gewesen, aber auch im Lienzer Talboden, im Drautal und in Sillian sei es rundgegangen, so Brunner. In Nikolsdorf wurde ein Feuerwehrmann verletzt.
ORF/Fröhlich
„Wir haben die Nacht den Umständen entsprechend gut überstanden“, sagte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. In Arnbach im Gemeindegebiet von Sillian habe der Pegel der Drau in der Nacht die hundertjährliche Hochwassermarke überschritten, teilte das Land mit. Die Drau trat dennoch nicht über die Ufer.