Großer Vorsorge-Check für die Europabrücke
Bei dieser Prüfung wird alles angeschaut, was man visuell begutachten kann, sagt Thomas Gabl, der bei der ASFINAG für die Erhaltung und Überwachung der Brücken zuständig ist. Die Europabrücke sei eine Brücke mit Stahltragwerk, da gehe es vor allem um Korrosionsschäden, die auftreten, wenn der Korrosionsschutz nicht mehr ganz funktioniert.
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In einem ersten Schritt werden die Mängel dokumentiert, sagt Gabl. In einem zweiten Schritt müsse man daraus Maßnahmen ableiten und die Dringlichkeit einordnen. Es gebe viele Brücken und die Arbeiten müssten koordiniert werden.
Belag hält nur zehn Jahre lang
Ein Verschleißteil bei der Europabrücke ist laut Gabl der Belag. Aus Gewichtsgründen sei der Belag auf der Brücke nur sieben Zentimeter dick, was sehr wenig ist. Der Belag halte nur etwa zehn Jahre und müsse dann wieder erneuert werden. „Das ist heuer passiert und wird nächstes Jahr weiter passieren, dann haben wir wieder einen kompletten Zyklus abgeschlossen“, so Gabl. Mit dem Belag müsse jeweils auch die Abdichtung erneuert werden.
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Lebensdauer der Europabrücke kaum abzuschätzen
Auf die Lebensdauer einer Brücke angesprochen sagt Gabl, eine Prognose über lange Zeiträume sei sehr schwierig. Aber für die nächsten zehn bis 20 Jahre würde sich schon abschätzen lassen, wie es weitergehe. Die Lebensdauer orientiere sich an der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen. „Wenn die Instandsetzung gleich viel kostet wie ein Neubau, dann werde ich den Neubau machen“, erklärt Gabl. Darauf laufe es bei den meisten Brücken hinaus.
Land Tirol reinigt Tunnels
Neben Brücken brauchen auch Tunnels regelmäßige Wartung. Jedes halbe Jahr putzt das Land Tirols die Tunnels auf den Landesstraßen. Es wird gekehrt und gewaschen, Feuerlöscher und Lautsprecheranlagen werden überprüft. Insgesamt rund 41 Kilometer Tunnellänge sollen bearbeitet werden. Mehr als 500.000 Euro sind pro Jahr dafür vorgesehen.
Asfinag
Gearbeitet wird Tag und Nacht mit speziell entwickelten Spritz- und Reinigungsgeräten. Sperren seien dabei nicht vermeidbar, heißt es vom Land Tirol. Die wichtigsten Argumente für die Tunnelreinigung sind höhere Sicherheit und bessere Luft für die Verkehrsteilnehmer. Saubere Tunnels brauchen außerdem weniger Energie für Beleuchtung und Belüftung.