Achenseebahn: Anrainer „sehen oft schwarz“

Den Anrainern der Achenseebahn stinkt es. Seit Jahren fordern sie eine Modernisierung und Elektrifizierung der alten Dampf-Bahn, die mit Kohle betrieben wird. Das Problem ist bekannt, eine Lösung scheitert derzeit offenbar am Geld.

Vor knapp 120 Jahren wurde die Zahnradbahn auf dem Achensee feierlich eröffnet. Seitdem bringt sie im Sommer mehrmals am Tag schnaubend Personen - mittlerweile hauptsächlich Touristen - von Jenbach nach Eben, Maurach und zum Seespitz. Betrieben wird die Bahn seit jeher mit Dampf, geheizt wird mit Steinkohle. Die Rauchentwicklung während der Fahrt ist gewaltig, für die Anrainer entlang der Stecke aber dementsprechend belastend.

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Salatbeet entlang der Trasse undenkbar

Vor allem bei Windstille verflüchtige sich der beißende Rauch kaum, schildert ein Anrainer gegenüber ORF Tirol. Fenster schließen laute dann die einzige Devise. Ebenso unmöglich sei es, ein ungeschütztes Gartenbeet zu betreiben, beklagt eine Anrainerin und bei einem weiteren habe sogar unlängst der Balkon gebrannt.

Stichwort Brand: Für die Feuerwehr Jenbach ist die Achenseebahn Garant für viele Einsätze im Sommer. Auch wenn der Vorstand der Achenseebahn AG, Georg Fuchshuber erklärt, dass heuer in Bezug auf Böschungsbrände ein eher gutes Jahr sei, stehen in der Statistik der Feuerwehr schon elf bahnbedingte Brandeinsätze zu Buche. Brandursache ist in aller Regel Funkenflug.

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Bisher elf Mal musste die Feuerwehr Jenbach heuer entlang der Achenseebahn-Strecke schon Brände löschen.

Mögliche Finanzierung wird geprüft

Bei der Achenseebahn räumt man ein, dass es Belastungen gebe. Dort gibt es bereits Pläne für eine Modernisierung. Die scheitern bislang aber am Geld. Direktor Georg Fuchshuber argumentiert, dass die Achenseebahn aus dem Mittelfristigen Investitionsprogramm des Bundes für Privatbahnen gefallen ist. Ohne Geld der Öffentlichen Hand sei die Bahn ohnehin nicht zu betreiben.

Von Seiten des Landes heißt es in einer Stellungnahme, dass der Sanierungsbedarf der Achenseebahn dem Land Tirol bekannt sei. Derzeit werde geprüft, ob und in welcher Form seitens des Bundes Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden könnten. Eine Stellungnahme dazu sei im Herbst zu erwarten.

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Die Anrainer warten seit Jahren auf eine Lösung

Elektrifizierung war und ist Thema

Die Bahn mit Strom zu betreiben, war schon vor über 100 Jahren Thema, wurde aber nie umgesetzt. Mittlerweile sind auch fünf elektrische Triebwägen im Besitz der Achenseebahn AG, zum Einsatz kommen können diese aber nur, wenn die Trasse großzügig umgebaut wird. Dafür fehle derzeit aber das Geld, heißt es. Die Achenseebahn ist eine Aktiengesellschaft. Aktionäre sind neben zwei Privatpersonen, die Gemeinden Jenbach, Eben, Achensee und die Sparkasse Schwaz.

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