Innsbrucker gewinnt Dichter-West-Derby
Die besten Fußballer der Welt sind momentan in Russland, die besten Poeten aus Tirol und Vorarlberg trafen sich am 8. Juli in Feldkirch. Zum zweiten Mal gingen die Landesmeisterschaften im Poetry Slam in der „poolbar“ Feldkirch über die Bühne.
Ein Wettkampf der Dichter
Bei einem Poetry Slam tragen Poeten Texte vor, die dann vom Publikum mit „Punktetafeln“ bewertet werden. Die besten Dichter dürfen im Finale einen zweiten Text gegeneinander lesen. Regeln gibt es beim Poetry Slam nur zwei. Erstens, die Texte müssen selbst verfasst sein und zweitens, sie dürfen nicht länger als fünf Minuten dauern.
Matthias Dietrich
Kriterien für eine Bewertung gibt es nicht. „Ob lustig oder traurig, ob gereimt oder ungereimt, alles ist erlaubt. Schlussendlich entscheidet, wie der Text beim Publikum ankommt“, so der Autor Abermann.
Der beste Text kommt aus Innsbruck
Die Schriftsteller wurden von den Poetry Slam-Veranstaltern aus Tirol und Vorarlberg nominiert, mussten aber nicht aus dem entsprechenden Bundesland stammen. Elf Poeten gingen schlussendlich in Feldkirch an den Start. Darunter befanden sich neben den Österreichern auch Deutsche und ein Schweizer.
Matthias Dietrich
Wie schon im Vorjahr gewann der Innsbrucker Autor Stefan Abermann. Mit humorvollen Texten in Tiroler Mundart überzeugte der 35-jährige das Publikum und damit die Jury. Auf dem zweiten Platz landete der Pfaffenhofer Emil Kaschka (21) vor dem Münchner Bastian Vogel (27). „Inspiration für meine Texte finde ich überall im Alltag. Die Ideen springen mich einfach an“, sagte der Sieger. Zusammen mit dem Vize-Meister wird Abermann im Oktober bei den Österreichischen Meisterschaften in Klagenfurt an den Start gehen.
Organisatoren und Moderatoren waren der gebürtige Nassereither Markus Köhle und die Poetry Slam-Pionierin Mieze Medusa. Köhle war dieses Jahr mit dem Grünmandl-Literaturpreis ausgezeichnet worden - mehr dazu in Grünmandl-Literaturpreis an Markus Köhle.