Schlafstätten im Brückengestänge geräumt
Regelmäßig suchen Obdachlose in Bozen Unterschlupf unter Brücken, und ebenso regelmäßig lässt die Stadt die behelfsmäßigen Behausungen räumen. Unter der Talferbrücke nahe dem Stadtzentrum hatten sich dieses Mal mehrere junge Nordafrikaner besonders exponierte Schlaftstellen errichtet. Im Unterbau der Brücke hatten sie sich an Metallstreben entlang bis über die Fluten gehangelt und dort kleine Verschläge gezimmert, in die sie sich zum Schlafen legten.
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Polizei ordnet Räumung an
Eine falsche Bewegung oder ein unruhiger Schlaf hätten genügt, und es hätte mit einem Sturz in die Tiefe enden können. Kartons, Decken und Tücher bildeten nur einen äußert notdürftigen Schutz dagegen. Deshalb, aber auch weil die Talferbrücke in Kürze renoviert wird, hat die Bozner Quästur angeordnet, das Brückengestänge am Montag zu räumen. Dabei mussten die Höhenretter der Berufsfeuerwehr zu Hilfe gerufen werden, um zu den gefährlichen Schlafstellen vorzudringen. Auch andere Schlafstätten entlang der Talfer wurden bei der Gelegenheit durch Gemeindearbeiter, Gemeindepolizisten und Mitarbeiter der Müllabfuhr geräumt.
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Die Beseitigung der Schlafplätze der Obdachlosen seitens der Stadtgemeinde Bozen ist eine Sisyphusarbeit: Kaum sind die notdürftig erstellten Unterschlüpfe entfernt, werden sie wieder aufgebaut oder woanders errichtet. In Bozen leben rund 200 Menschen auf der Straße.