Bürger lehnen Gewerbegebiet in Vils ab
Bei der Volksbefragung ging es um ein Grundstück am grenznahen Ortsende von Vils. Der Werkzeugmaschinenhersteller Deckel-Maho aus dem benachbarten Pfronten wollte dort ursprünglich eine Logistikzentrale mit 40 Vollzeitarbeitsplätzen errichten. Im September stimmten fast alle Gemeinderäte für diese Unternehmensansiedelung, nur Markus Petz nicht. Unter seiner Federführung sammelte eine Bürgerinitiative 294 Unterschriften von besorgten Vilsern und erreichte damit eine Volksbefragung.
Zwei Drittel stimmten bei Befragung dagegen
Bei der Volksbefragung waren 1.270 Personen stimmberechtigt. Von den 535 abgegebenen Stimmen – 42,13 Prozent der Stimmberechtigten – stimmten 179 für das Projekt, 352 stimmten dagegen.
Gemeinde Vils
Angst vor steigendem Lkw-Verkehr
Die Gegner befürchteten, dass die Logistikzentrale eine enorme Zunahme an Lkw-Fahrten durch Vils bringt. Diese Befürchtungen haben sich jetzt erledigt. Auf Anfrage des ORF Tirol wenige Tage vor der Volksbefragung sagte die Pressesprecherin, dass Deckel-Maho gar kein Interesse mehr am Standort in Vils hat.
Überrascht von dieser Aussage zeigte sich Bürgermeister Günter Keller, der davon nichts gewusst hat, obwohl er selbst bei Deckel-Maho beschäftigt ist. Die 1.100 Wahlberechtigten gingen am Sonntag trotzdem zur Urne - erstens weil eine Volksbefragung gar nicht mehr abgesagt werden konnte, zweitens weil es mit oder ohne Deckel-Maho um die Grundsatzentscheidung für die Stadt geht, ob sich auf dem Grundstück im Westen von Vils ein Unternehmen ansiedeln soll.
Ergebnis nicht bindend
Bindend ist das Ergebnis der Volksbefragung am Sonntag nicht. Für den Bürgermeister ist es aber ein wichtiger Gradmesser, wie er sagt. Ob der Gemeinderat auch nach dem Nein an einer Betriebsansiedelung auf dem Grundstück festhält, wird er bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 29. Jänner entscheiden.