Holz Pfeifer investiert Millionen in Kundl
Die Pfeifer Group exportiert bislang 75.000 Tonnen Pellets jährlich nach Italien. Dort wurden diese als Heiz-Alternative von einer breiteren Öffentlichkeit erst im Jahr 2000 entdeckt. Seitdem geht die Absatzkurve steil nach oben. Rund drei Millionen Tonnen an Pellets verheizten die Italiener zuletzt jährlich – bei zweistelligen Wachstumsraten. Für das Jahr 2020 wird der Pellets-Jahresbedarf Italiens auf fünf Millionen Tonnen geschätzt.
Pfeifer Group
Pfeifer exportiert Pellets bis Sizilien
Die in 15-Kilo-Säcken abgepackten Tiroler Pellets liefert Pfeifer vor allem nach Südtirol aber auch nach Sizilien. Ein durchschnittlicher italienischer Haushalt mit Pelletsofen verbrennt rund 1,5 Tonnen pro Jahr, einer mit Pellets-Heizkessel fünf bis sechs Tonnen loser Ware.
Pfeifer Group
Ausbau des größten Pelletswerks Mitteleuropas
Pfeifer produziert die Pellets seit 1998 in seinem Werk in Kundl, dem größten Pelletswerk Mitteleuropas. In den vergangenen fünf Jahren investierte Pfeifer dort zehn Millionen Euro, um auf die gestiegene Nachfrage in Italien zu reagieren. Zuletzt wurde im Mai 2017 für fünf Mio. Euro eine neue Bandtrocknungsanlage zum Trocknen von Sägespänen in Betrieb genommen.
„Dank dieser Investition können wir die jährliche Produktionsmenge in Kundl von 120.000 auf nunmehr 150.000 Tonnen Holzpellets steigern. Damit reagieren wir auf die hohe Nachfrage am italienischen Markt“, erörtert Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Group.
Vergleich in Cent/kWh
Wie proPellets Austria auf seiner Homepage anführt, kostet 1 Kilo Pellets durchschnittlich 22,55 Cent bzw 4,60 Cent je kWh. Im Vergleich dazu ist Heizöl extraleicht mit 8,24 Cent je kwh um 41,6 Prozent und Gas um 79,1 Prozent teurer.
Österreich mit starkem Pelletmarkt
In Österreich werden seit den 1990er-Jahren Holzpellets produziert und gilt als der führende Pelletmarkt Europas.
In keinem anderen Land außer Estland werden so viele Pellets pro Kopf zum Heizen verwendet. An 40 Standorten im ganzen Land werden pro Jahr fast 1,5 Mio. Tonnen produziert. In ganz Tirol werden jährlich 110.000 Tonnen Pellets verbraucht.
proPellets
Sägespäne und Rinde als Energielieferanten
Im Hochleistungs-Sägewerk am Standort Kundl schneidet Pfeifer rund 800.000 Festmeter Holz pro Jahr ein. Aus den dabei anfallenden Sägespäne werden Pellets. Die verbliebene Baumrinde wird in zwei Biomasse-Kraftwerken zu Wärme und elektrischer Energie umgewandelt. Die erzeugte Wärme dient zur Trocknung des Schnittholzes und der Sägespäne für die Pelletsproduktion. Die erzeugte elektrische Energie speist Pfeifer zur Gänze im Ausmaß von ca. 55 Mio. KwH als Bio-Strom ins öffentliche Versorgungsnetz ein und liefert damit Strom für etwa 12.000 Haushalte.
20 zusätzliche Arbeitsplätze in Kundl
Die Pfeifer Group beschäftigt in ihrem Werk in Kundl aktuell 180 Mitarbeiter. Dank der gestiegenen Nachfrage werden noch heuer 20 zusätzliche Arbeitskräfte angestellt. Insgesamt hat die Pfeifer Group rund 1.800 Mitarbeiter an sieben Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien.