Volksschüler werden zu Holzexperten
Die Volksschule im Stadtteil St. Nikolaus wurde während des Projekts zu Werkstatt und Labor zugleich. Auf allen Stockwerken wurde emsig mikroskopiert, experimentiert, gezeichnet und gebaut. Je mehr die Kinder selbst arbeiten können, desto mehr bleibe hängen, ist Elisabeth Lukasser-Vogl vom Verein „klasse!forschung“, der das Projekt tirolweit organisiert hat, überzeugt.
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Woraus besteht Holz?
Der Rohstoff wurde zunächst mit allen Sinnen erforscht. Darüber hinaus konnten die Kinder winzige Holzschnitte unter dem Mikroskop untersuchen oder Jahresringe unter dem Smartscope betrachten. Dabei handelt es sich um ein Gerät, wo mittels Smartphone Objekte vergrößert werden können.
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Emma aus der 4.Klasse
Emma erklärt, wie sie ein Wasserpräparat herstellt. Dadurch kann sie die Zellen aus der Nähe betrachten.
Wie wachsen Bäume und wie leiten sie Wasser?
Durch das Bündeln von Strohalmen erfuhren die Schüler, wie Jahresringe entstehen und konnten in einem weiteren Versuch testen, wie der Baum Wasser in die Krone leiten kann. Dazu wurde ein Aststück in rote Tinte gesteckt. Fazit: Die Blätter färbten sich rot, weil sie die Farbe durch ein ähnliches Röhrensystem aufnehmen wie Wasser.
Sendungshinweis:
„Tirol Heute“, 30.6.2017,
19.00 Uhr, ORF 2
Wie stabil ist Holz?
Mit Kartonstücken wurden Holzstrukturen nachgebaut und Experimente zur Stabilität durchgeführt. „Es gibt Längszellen und Querzellen,“ erklärte Jungforscherin Sophia. Sie weiß jetzt, dass die Längszellen viel stärker sind: „Sie haben eine Schultasche, ein Kind und sogar die Lehrerin getragen.“
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Selbstständig arbeiten, selbst begreifen
Im Unterricht habe man darauf Wert gelegt, dass die Materialien für alle Kinder geeignet und selbstständig verwendbar sind. So sei auch eine sprachliche Beeinträchtigung, etwa durch Migrationshintergrund, berücksichtigt worden, erklärte Gerlinde Steinacher von der Pädagogischen Hochschule Tirol.
Direktor, Lehrer und Schüler waren am Ende begeistert – ähnlich, wie auch die höheren Klassen anderer Schulen, wo das Projekt derzeit ebenfalls läuft, nur mit anderem Fokus (z.B. Borkenkäferbefall). Ziel in jeder Schulstufe ist es, Neugierde für das Thema zu wecken – in der Hoffnung, dass die jungen Experten vielleicht auch ein berufliches Interesse für die Holzbranche entwickeln, schmunzelte Vereinsleiterin Lukasser-Vogl. Möglichkeiten biete Tirol da genug.
Link:
Julia Ecker, tirol.ORF.at