Neue Richtlinie soll Radonbelastung eindämmen
Die neue Richtlinie, die eine Verschärfung des bestehenden Gesetzes bedeutet, muss bis Februar 2018 umgesetzt sein. Sie beinhaltet die Einführung von Referenzwerten, und außerdem bietet sie Arbeitnehmern die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz auf Radonbelastung überprüfen zu lassen.
Radonbelastung
Gesundheitsgefahr in Innenräumen
Radon kann man nicht sehen, nicht riechen und nicht hören. Radon entsteht in der Erdkruste und tritt durch den Boden aus. Im Freien ist es für den Menschen unbedenklich. Aber in Innenräumen wird es ab einer Konzentration von 100 Becquerel pro Kubikmeter laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefährlich.
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Radonschutz bei Neubauten
Radon gelangt mit der Atemluft in die Lungen, erklärt a.o. Univ. Prof. Peter Brunner vom Zentrum für Strahlenschutz und Radioanalytik in Innsbruck: „Es geht bei dieser Neuerung im Wesentlichen um die Bautechnik. Dass bei einem Neubau schon so radonbewusst gebaut wird, dass 200 bis 300 Becquerel pro Kubikmeter nicht mehr überschritten werden.“
Der Strahlenschutzexperte hat Anfang der 1990er Jahre Sanierungsmaßnahmen in Umhausen mitbetreut. Im Ötztaler Ort waren Keller mit bis 60.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Luft belastet. Die Auswertung einer Studie über Tumorarten in Österreich zeigte, dass es in Umhausen überdurchschnittlich viele an Lungenkrebs erkrankte Menschen gab, so Bürgermeister Jakob Wolf (ÖVP). Seit dieser Zeit muss jeder Neubau radonsicher gebaut werden.
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Auch Neustift hat mit sehr hoher Radonbelastung zu kämpfen. Der neue Schulcampus wird von einem dichten Außenmantel umhüllt werden. Zudem wird in jeder Klasse, in jedem Raum der Schule eine Lüftung installiert, die das Radon nach draußen transportiert, wo es für den Menschen nicht mehr schädlich ist.