Arthur Thöni erhält Ehrenring des Landes

Der Unternehmer Arthur Thöni erhält am Donnerstagnachmittag die höchste Tiroler Auszeichnung. Als Anerkennung und Dank für besondere Verdienste, erhält er im Zuge einer Festsitzung des Landtags den Ehrenring des Landes Tirol.

Arthur Thöni hatte 2014 doppelten Grund zum Feiern: Er selbst wurde 75 Jahre, sein Unternehmen 50 Jahre alt. Aus einfachen Verhältnissen hat er es zum Top-Unternehmer gebracht.

Vom Sohn eines Eisenbahners zum Unternehmer

Thöni war Sohn eines Eisenbahners und wollte einst Lokführer werden. Gescheitert ist dieser Wunsch aber an einem Aufnahmestopp der ÖBB. So kam er zur Schauspielerei. Was viele nicht wissen ist, dass der junge Arthur Thöni schon vor den Tiroler Volksschauspielen als Volksschauspieler aktiv war. In dem Theaterstück „Der Föhn“ von Julius Pohl spielte er die Hauptrolle, den Joggele - eine seiner Paraderollen wie er selbst sagt. Später wurde er dann zu einem der erfolgreichsten Unternehmer Tirols.

So entstand die Thöni-Gruppe

1964 gründete Arthur Thöni seine Firma in Telfs und errichtete dort 1966 ein erstes Produktionsgebäude. 1970 übernahm er die Schlauchproduktion von der Firma Elsinger & Söhne. Fünf Jahre später wurde in Telfs ein Eloxalwerk errichtet. Der Unternehmer baute die Thöni-Gruppe seiner Philosophie folgend auf mehreren Säulen auf. Es folgte 1984 die Übernahme des Metallwerks in Landeck, in Telfs wurde ein Stranpresswerk eröffnet. 1986 gründete Thöni die Sparte Interfibre Construction, fünf Jahre später die Sparte Umwelttechnik.

Das Unternehmen wuchs kontinuierlich und 2007 übernahm Thöni mit einer Tochtergesellschaft das Werk Kempten. Zu diesem Zeitpunkt waren die von ihm gegründeten Aluminium-Welten bereits drei Jahre alt. Als weiteres Standbein investierte Thöni in die Bildung, indem er eine Lehrwerkstätte errichtete und 2009 schließlich gemeinsam mit dem BORG Telfs im Rahmen der Thöni Akademie die Matura mit Lehre ins Leben rief.

Im Zeitzeugengespräch

Im Zeitzeugen-Gespräch mit Elmar Oberhauser hat sich der ehemalige Tiroler Industriepräsident über seinen einstigen Berufswunsch, seine Zeit als Volksschauspieler, über Wirtschaft und über die aktuelle Politik unterhalten.

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Das gesamte Gespräch zum Nachhören:

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Insgesamt acht Ehrenringträger

Der Ring des Landes ist die höchste Auszeichnung, die Tirol zu vergeben hat und wird relativ selten verliehen. Er ist aus Gold und trägt auf seiner Außenseite das Tiroler Landeswappen. Die Innenseite enthält die Inschrift „Das Land Tirol - für besondere Verdienste“.

Die Zahl der Ringträger wurde 1964 auf 15 „Lebende“ begrenzt. Der Ring kann nur auf Vorschlag der Landesregierung durch den Landtag selbst verliehen werden. Die Verleihung des Ringes des Landes Tirol ist im Rahmen einer Festsitzung vor dem versammelten Landtag vorzunehmen.

Ehrenringträger sind derzeit die Unternehmerin Hilde Schwarzkopf, Luis Durnwalder, der Industrielle Gernot Langes-Swarovski, der langjährige SOS-Kinderdorf-Leiter Helmut Kutin, der ehemalige Landtagspräsident Helmut Mader sowie die beiden Altlandeshauptleute Wendelin Weingartner und Alois Partl. Arthur Thöni ist somit der achte Ehrenringträger des Landes Tirol.