ÖVP stärkste Partei, Grüne auf Platz vier

Die ÖVP hat bei der EU-Wahl in Tirol leicht verloren, bleibt aber klar stimmenstärkste Partei und kommt vor der Auszählung der Wahlkarten auf 33,1 Prozent der Stimmen. Platz zwei geht an die FPÖ. Vor den Grünen liegt die SPÖ nun auf Platz drei. NEOS erreicht fast zehn Prozent der Stimmen.

Kurz vor 19.00 Uhr lag das vorläufige Endergebnis der 279 Tiroler Gemeinden, aber noch ohne Auszählung der Wahlkarten vor. Die ÖVP kommt in Tirol auf 33,11 Prozent der Stimmen. Die ÖVP verlor bei der Wahl in Tirol 3,45 Prozent der Stimmen. Die FPÖ liegt nun mit 18,05 Prozent (+ 6,42 Prozentpunkte) auf Platz zwei vor der SPÖ, die auf 16,94 Prozent (+ 3,63 Prozentpunkte) der Stimmen kommt. Die Grünen liegen auf Platz vier mit 16,77 Prozent (+ 4,51 Prozentpunkte) der Stimmen. Das erstmals angetretene NEOS erreicht 8,9 Prozent der Stimmen. Das BZÖ erreicht 0,41 Prozent, die REKOS kommen auf 1,49 Prozent, Europa anders erreicht 1,65 Prozent der Stimmen, und EU-Stop gewann 2,69 Prozent der Stimmen.

Die Wahlbeteiligung ging in Tirol erneut deutlich zurück. Nur noch 31,2 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

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Teils überraschende Ergebnisse in Gemeinden

Bei den EU-Wahlen gibt es allerdings auch oft recht überraschende Ergebnisse. Wähler sehen die Wahl mitunter als Möglichkeit für einen Protest oder für ein Wahlexperiment. Zum Teil nutzen sie den Urnengang auch als Ventil für lokale Stimmungen.

In Innsbruck erreichten die Grünen fast ein Viertel aller Stimmen und sind klar stimmenstärkste Partei - mehr dazu in Innsbruck ist grün. In Telfs, der drittgrößten Gemeinde Tirols, liegen nun die Grünen auf Platz eins. Sie kommen auf 23,36 Prozent der Stimmen und lassen damit knapp die ÖVP, die FPÖ und die SPÖ hinter sich - mehr dazu Grüne auf Platz eins in Telfs. In Jenbach liegt nun die FPÖ auf Platz eins. Mit 28,98 Prozent der Stimmen liegt sie deutlich vor der SPÖ, der ÖVP und den Grünen - mehr dazu in FPÖ stärkste Partei in Jenbach. In Seefeld liegt NEOS mit 14,16 Prozent der Stimmen deutlich über dem Tirol- und Österreich-Ergebnis – mehr dazu in NEOS drittstärkste Partei in Seefeld.

ÖVP mit großen Ausreißern nach oben und unten

In Tirol verlor die ÖVP wie auf Bundesebene im Schnitt leicht. In einigen Gemeinden verliert sie deutlich mehr - mehr dazu in 17 Prozent Minus in Grinzens und 16 Prozent Minus in Niederndorferberg, sie gewinnt in einigen Gemeinden aber auch deutlich dazu. In St. Sigmund in Sellrain legt die ÖVP fast 14 Prozentpunkte dazu und kommt nun auf 69,77 Prozent der Stimmen - mehr dazu in Fast 70 Prozent für ÖVP in St. Sigmund in Sellrain.

Karlhofer: „Tirol ist anders“

In seiner Analyse in „Tirol heute“ begründete Politikwissenschaftler Ferdinand Karlhofer das Wahlergebnis damit, dass Tirol oft auch bei Kommunalwahlen und Nationalratswahlen andere Ergebnisse als das restliche Österreich aufweise.

Tiroler Abgeordnete im Parlament nicht mehr vertreten

Nicht mehr im EU-Parlament vertreten sein werden Eva Lichtenberger und Richard Seeber, die bisherigen Tiroler Abgeordneten der Grünen und der ÖVP. Neuerlich zur Wahl steht hingegen der Südtiroler SVP-Politiker Herbert Dorfmann.

ÖVP verteidigt in Österreich Platz eins

Die ÖVP ist der Gewinner der EU-Parlamentswahl: Laut der ersten Hochrechnung verteidigt die Volkspartei mit Spitzenkandidat Othmar Karas trotz Stimmenverlusten den ersten Platz, die SPÖ mit Eugen Freund bleibt Zweite und verfehlt damit ihr erklärtes Wahlziel. Stark zulegen konnten die Freiheitlichen und die Grünen. NEOS schafft auf Anhieb den Sprung ins Europaparlament. Europa anders, REKOS, EU-Stop und das BZÖ verfehlen dagegen den Einzug ins EU-Parlament.

Link:

• EU-Wahl 14 (news.ORF.at)