TIWAG verliert gegen Sölden Streit um Wasser

Im Streit um das Wasser im hinteren Ötztal für die Stromerzeugung hat die TIWAG gegen die Gemeinde Sölden den Kürzeren gezogen. Beide wollen das Wasser für den Neubau bzw. Ausbau eines Kraftwerks.

Die TIWAG hatte das Verfahren angestrebt, da sie für den Ausbau die Überleitung von Wasser aus der Gurgler und Venter Ache braucht. Sie will ihr Kraftwerk um 1,1 Mrd. Euro erweitern, das nach Fertigstellung eine Leistung von 621,5 Gigawattstunden liefern soll. Auf das Wasser aus dem hinteren Ötztal hat es aber auch die Gemeinde Sölden abgesehen, die ein Kleinkraftwerk mit einer maximalen Leistung von 15 Megawatt an der Gurgler Ache errichten möchte.

Im Tauziehen um die Wassernutzung war deshalb ein Widerstreitverfahren notwendig, um zu entscheiden, welches Projekt zum Zug kommen soll. In diesem Verfahren bekam die Gemeinde Sölden von der zuständigen Behörde im Umweltministerium Recht.

Bürgermeister schließt Verhandlungen nicht aus

Der Söldener Bürgermeister Ernst Schöpf sieht das allerdings erst als Etappensieg auf dem Weg zur Verwirklichung des gemeindeeigenen Kleinkraftwerks. Für ihn sind jetzt auch Verhandlungen mit der TIWAG nicht ausgeschlossen. Er könne sich durchaus vorstellen, das Wasser gemeinsam zu nutzen, dafür seien aber Gespräche nötig.

TIWAG-Chef spricht von Fehlentscheidung

Das Genehmigungsverfahren für das Kleinkraftwerk soll jetzt weiterlaufen. Die TIWAG will laut „Tiroler Tageszeitung“ gegen die jetzige Entscheidung berufen. TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer spricht demnach von einer Fehlentscheidung, ohne das Wasser aus dem Hinteren Ötztal könne der Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks nicht verwirklicht werden.