Tiroler Pistenkilometer nachgemessen

Die Pistenkilometer wurden in Tirol nachgemessen und zum Teil stark nach unten revidiert. Im vergangenen Winter hatte es große Aufregung um zu großzügig angegebene Pistenkilometer gegeben. Nun wurde nach klaren Kriterien nachgemessen, sagt der Vertreter der Seilbahnen, Franz Hörl.

Dass die angegebenen Pistenkilometer in den Skigebieten mit der Realität oft nicht übereinstimmten, hat für gewaltigen Wirbel gesorgt. Die Bergbahnen haben höchst unterschiedliche Messmethoden verwendet. So stellte sich heraus, dass manche nicht von oben nach unten, sondern die wesentlich längere Fahrtlinie gemessen haben. Andere haben breite Pisten doppelt gezählt - mehr dazu in Wirbel um Angaben von Pistenkilometern.

Einheitliche Messung von oben nach unten

Nach diesem Aufschrei wurde exakt nach einheitlichen Kriterien nachgemessen und zwar klar von oben nach unten. „Ich weiß von Skigebieten, die mit Zivilingenieuren nachgemessen haben. Andere haben mit Google Earth die Pistenkilometer genau nachvollzogen. Wichtig ist, dass die Maße, die angegeben sind auch nachvollziehbar sind“, sagt der Zillertaler Franz Hörl, oberster Seilbahnvertreter Österreichs. Er geht davon aus, dass alle Skigebiete den Empfehlungen Folge geleistet haben.

Grafik

Silvretta Seilbahn AG

Auf der Homepage der Silvretta Bahn in Ischgl hat man sehr gut veranschaulicht, wie die Pistenkilometer heute gemessen werden.

Statt 181 Pistenkilometer nur mehr 88

So weist das Skigebiet Hochzillertal statt früher 181 Pistenkilometer jetzt 88,32 auf. Der Stubaier Gletscher warb früher mit 110 Pistenkilometer. Nun berichtet er auf seiner Homepage von 62 Kilometer in der Falllinie - das ist „die Strecke vom Beginn der Piste geradeaus bis zum Ende der Piste“. Nur als Zusatz werden die 104 Kilometer „effektive Fahrstrecke, die ein durchschnittlicher Skifahrer auf einer Piste zurücklegt“ angegeben. In Ischgl-Samnaun werden überhaupt in einer Grafik auf der Homepage die Messergebnisse gezeigt. In Zahlen sind das 163 Kilometer in horizontalen Messung, 172 bei Schussfahrt und 238 bei einer sportlichen Fahrt - mehr dazu in Homepage Silvretta Seilbahn.

Im Ausland machen nicht alle mit

Eine einheitliche Messung sollte es in gesamten Alpenbogen geben. Österreichweit wurde die neue Messung umgesetzt. Aber bei manchen Mitbewerbern in Südtirol, der Schweiz und Frankreich hat man offenbar das mit dem Nachmessen nicht so ernst genommen.

So sind es im französischen Foret Blanche nach wie vor nach horizontaler Methode nur 71 km – geworben wird aber mit 185. Im Gebiet Monterosa in Italien 71 statt versprochener 180. Besonders auffallend ist das Skigebiet 4 Vallees in der Schweiz - satt versprochener 412 Pistenkilometer gibt es nur 159.

„Wie intensiv das ganze bearbeitet wird, liegt außerhalb meines Einflusses. Ich glaube, dass der Druck vom Markt entsteht“, sagt Hörl.