Almförderung - Jetzt springt Land ein

Das Land Tirol will jenen Tiroler Bauern finanziell unter die Arme greifen, deren Almförderungen von der Europäischen Union eingefroren wurden. Grund dafür ist, wie berichtet, dass die EU eine lückenlose Überprüfung der geförderten Flächen fordert.

Man wolle den betroffenen Landwirten bei der Zinsbelastung mit insgesamt „maximal 100.000 Euro“ helfen, sagte LHStv. Anton Steixner (ÖVP) am Donnerstag am Rande einer Landtagssitzung in Innsbruck. Ein entsprechender Dringlichkeitsantrag werde bei der Landtagssitzung beschlossen, erklärte Steixner.

Keine Hilfe für bestrafte Bauern

Keine Hoffnung konnte der Agrarreferent jenen Bauern machen, über die die EU heuer „drastische Sanktionen“ wegen Flächenabweichungen verhängt hatte. „Hier kann das Land nicht helfen“, stellt Steixner klar - mehr dazu in EU friert Almförderungen ein.

Bei den EU-Kontrollen wurden laut Steixner allein in Tirol rund 100 Abweichungen zwischen den Flächen, die für Förderungen angegeben wurden und den tatsächlich bewirtschafteten Gebieten festgestellt. Bis zu 20.000 Euro müssen pro Betrieb an Förderungen zurückgezahlt werden, sagte Steixner. Die Sanktionen würden nicht nur die Almbesitzer treffen, sondern auch jene Bauern, die ihr Vieh auf die Almen auftreiben. Bis zu 1.000 Tiroler Bauern seien laut Steixner betroffen.

EU habe „überschießend“ reagiert

Bis die Kontrollen nicht österreichweit flächendeckend durchgeführt seien, dürfe es kein Geld mehr für Almbewirtschaftung geben. Steixner sprach von einer „brutalen Auslegung“, die EU habe bei den Strafzahlungen „überschießend“ reagiert. Deshalb verhandle er auch kommende Woche in Brüssel über dieses Thema. Der Agrarlandesrat kritisierte jedoch auch jene „paar verrückten Bauern“, etwa in Kärnten und der Steiermark, bei denen es teilweise extreme Flächenabweichungen gegeben habe. Schließlich sei Brüssel erst danach „nervös geworden“ und habe zu diesen „drastischen Maßnahmen“ gegriffen.