Lösung für Mehrkosten im Rettungswesen

Rund um die Mehrkosten im Rettungswesen ist Montagabend eine Einigung erzielt worden. Bei der Generalversammlung der Rettungsdienste GmbH konnte eine Lösung für die Vergangenheit und für die Zukunft erzielt werden. Die Opposition fordert langfristige Lösungen.

Das Land Tirol sagte im Vorfeld zu, die Mehrkosten für das Jahr 2012 - rund 5 Mio. Euro – abzudecken. Zuletzt fehlte noch eine Lösung für die Mehrkosten des Rettungsbündnisses von 3,7 Mio. Euro aus dem Jahr 2011.

Bei der Generalversammlung der zwölf Rotkreuz-Bezirksorganisationen und des Landesverbandes als Eigentümerinnen der gemeinnützigen Rettungsdienstgesellschaft wurde am Montag eine Einigung über die Abdeckung der Mehrkosten erzielt, erklärte der Geschäftsführer des Roten Kreuzes, Thomas Wegmayr.

Leistungsadaption anhand Gutachtens

Die Zukunft werde mit der Leistungsadaption anhand des erstellten Gutachtens gestaltet. Somit sei die hohe Qualität auch künftig garantiert. Man habe sich mit zudem mit dem Land darauf geeinigt, dass ebenfalls auf Basis dieses Gutachtens ab September 2011 die Mehrleistung bezahlt werde. Man hoffe, die in der Anlaufphase entstandenen Mehrkosten über die Vertragslaufzeit einsparen zu können, so Wegmayr.

1 Mio. Euro Einsparungspotential durch Synergien

Auch die Rettung müsse künftig sparen. Das von der Rettung selbst geortete Einsparungspotential durch Synergien liege bei etwa 1 Mio. Euro, so Wegmayr.

Land: Bessere Versorgung

„Mit dieser Lösung stellen wir nicht nur sicher, dass das hohe Versorgungsniveau in allen Bezirken auch in Zukunft aufrecht erhalten bleibt, sondern darüber hinaus die Bevölkerung in Zukunft noch besser versorgt wird“, stellt Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einer Aussendung fest.

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) sagt: „Die Erhöhung der Qualität des Rettungsdienstes durch die Leistungsadaption ist ein weiteres Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen Land Tirol und dem Rettungsdienstleister mit dem Ziel, auch in Zukunft die bestmögliche Versorgung der Tiroler Bevölkerung und seiner Gäste nachhaltig sicherzustellen.“

Opposition fordert langfristige Lösungen

Bernhard Ernst von der „Liste Fritz" spricht von einem politischen Debakel. „Der zuständige ÖVP-Landesrat Tilg ist schon im Jahr zwei nach der Ausschreibung und der Vergabe des Rettungswesens finanziell gescheitert. Tilgs Rettungs-Desaster ist damit amtlich, durch seine Politik wird das Rettungswesen teurer und schlechter statt billiger und besser“, so Bernhard Ernst. Die Liste Fritz fordert eine rechtliche, verbindliche und zukunftsfähige Lösung.

Georg Willi von den Grünen sagt: „Die Landesregierung hat zwar mit ihrem ‚Angebot in letzter Sekunde‘ die drohende Insolvenz des Tiroler Rettungsdienstes abgewendet. Was bleibt, ist ein schaler Nachgeschmack: Der Umgang der Landesregierung mit den Rettungsorganisationen war schlicht und einfach unfair“, so Willi. Eine langfristige Lösung sehe anders aus. Der Grüne stellt sich die Frage, wie die Einsparungen ohne Leistungskürzungen oder Ortsstellenschließungen erfolgen sollen.

Tirol FPÖ-Chef Gerald Hauser fordert in einer Aussendung, dass es bei den Gemeinden zu keiner Verteuerung kommt.