Mieders: Agrarier drohen mit Konkurs

Nach dem jüngsten Bescheid der Agrarbehörde sind die Mitglieder der Agrargemneinschaft in Mieders fassungslos. Rund 2 Mio. Euro müssten sie an die Gemeinde zurückzahlen. Jetzt überlegt man, Konkurs anzumelden - als Signal an die Politik.

Mit dieser Entscheidung haben sogar Experten nicht gerechnet, geschweige denn die Mitglieder der Agrargemeinschaft Mieders. Sie muss jetzt - so steht es in dem Bescheid - all ihre Rücklagen an die Gemeinde überweisen. Aber damit nicht genug.

Die Agrargemeinschaft Mieders ist laut höchstgerichtlichem Erkenntnis aus Gemeindebesitz entstanden. Das heißt, alle nichtagrarischen Einnahmen samt Rücklagen müssen an die Gemeinde fließen. Eine Entscheidung die Agrar-Obmann Gotthard Jenewein nicht nachvollziehen kann.

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Exemplarischer Konflikt

Dieses Thema sorgt in Mieders seit Jahren für sehr hitzige Diskussionen und verhärtete Fronten. Denn die Agrargemeinschaft mit ihren namhaften Einnahmen, z.B. aus dem Schottergrubenbetrieb, weigert sich seit Jahren, die entsprechenden Bescheide anzuerkennen und Erträge aus Gemeindegut an die Gemeinde zurückzuführen. Aus diesem Grund hatte das Land zuletzt der Agrargemeinschaft sogar die Geschäftsfähigkeit aberkannt und einen Sachwalter eingesetzt.

Unerwarteter Geldsegen für Gemeinde

Durch den jüngsten Bescheid hat jetzt die Landesagrarbehörde der Gemeinde Mieders alles in allem mehr als zwei Millionen Euro zugesprochen. Dazu kommen weitere 785.000 Euro. Das ist jener Betrag, den die Agrargemeinschaft für den Kauf mehrerer Grundstücke bezahlt hat. Darunter auch die Serles, die die Agrargemeinschaft von den Bundesforsten gekauft hat. Laut Landesbehörde sei der Berg nämlich mit Geldern gekauft worden, die heute der Gemeinde zustehen würden.

Forderung sogar für Gemeindevertreter überzogen

Selbst der Anwalt der Gemeinde Mieders, Andreas Brugger, sieht den Bescheid in einem Punkt kritisch - nämlich, dass die Agrargemeinschaft neben den Rücklagen sogar noch die Summen für angekaufte Grundkäufe überweisen soll.

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Die Agrargemeinschaft Mieders hat derzeit jedenfalls nicht mehr so viel Geld auf der hohen Kante, wie sie laut Bescheid an die Gemeinde zurückzahlen müsste. Die Differenz zwischen vorgeschriebenem und verfügbarem Betrag muss sie – so steht es geschrieben - aus dem laufenden Betrieb bezahlen.

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