Lawinenabgänge: Vier Verschüttete

Bei zwei Lawinenabgängen in Serfaus im Oberinntal bzw. in Gschnitz (Bezirk Innsbruck-Land) sind Dienstagnachmittag vier Personen verschüttet worden. Drei Personen wurden dabei verletzt.

Kurz nach 12.30 Uhr donnerte die Lawine auf der Nordseite des „Pflerscher Pinggl“ Richtung Tal. Zu dieser Zeit waren drei Einheimische und zwei Südtiroler mit ihren Tourenskiern zum Gipfel unterwegs. Sie schlossen sich zu einer Fünfergruppe zusammen, erklärte ein Beamter der Polizeiinspektion Steinach am Brenner. Kurz darauf löste sich das Schneebrett und verschüttete einen Südtiroler und zwei Nordtiroler.

Johann Salchner und seine Frau beobachteten den Lawinenabgang und fuhren sofort zu den Verunglückten zu. Den ersten der verschütteten Tourengeher fand er sofort. Es war ein Bekannter.

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Südtiroler musste reanimiert werden

Alle Opfer konnten auch aufgrund der Lawinenausrüstung ausgegraben werden. Der Südtiroler musste jedoch 20 Minuten reanimiert werden und liegt nun auf der Intensivstation der Innsbrucker Klinik.

Die beiden anderen wurden verletzt und mussten mit Hubschraubern ins Krankenhaus Hall gebracht werden, teilt die Polizeiinspektion Hall mit.

Niederländerin in Serfaus verschüttet

Eine Stunde später löste sich im Bereich der Südseite des Oberen Sattelkopfes im Skigebiet Serfaus auf ca. 2400 m Seehöhe eine Schneebrettlawine. Der darunter führende Skiweg wurde auf einer Breite von ca. 20m verschüttet. Durch den Lawinenabgang wurde eine zu diesem Zeitpunkt im Bereich des Skiweges abfahrende niederländische Skifahrerin von den Schneemassen erfasst, über den Skiweg hinausgeschoben und in der Folge zum Teil verschüttet. Die Frau konnte von einem Begleiter, der nicht verschüttet wurde, aus der Lawine unverletzt ausgegraben werden.

Mäßige Lawinengefahr in Tirol

Für Dienstag war die Lawinensituation in Tirol oberhalb von 2.500 Meter Seehöhe auf mäßig - der Stufe „2“ der fünfteiligen Gefahrenskala - eingestuft worden. Besonders die sehr steilen Schattenhänge in den Regionen entlang des Alpenhauptkammes, von der Silvretta im Westen bis zu den Osttiroler Tauern und Zentral-Osttirol im Osten, sollten gemieden werden.

Experten warnten, dass dort die Schneedecke insbesondere durch große Zusatzbelastung bis in eine bodennahe Schwachschicht brechen könnte. Lawinen könnten dort vereinzelt mittlere Größe erreichen, hieß es.

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