Autobahn-Einhausung wurde eröffnet

Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wurde am Freitagvormittag die Einhausung der Inntalautobahn bei Innsbruck Amras eröffnet. Die Einhausung soll die Sicherheit für die Autofahrer erhöhen und die Anrainer in Zukunft vor Lärm schützen.

Jahrzehntelang hatten die Anrainer, die an einer der meistbefahrenen Autobahn-Teilstücke Österreichs wohnen, über unerträgliche Lärmbelästigung geklagt. Die Proteste der 4.700 Anrainer zwangen den Autobahnbetreiber Asfinag dazu, etwas zu unternehmen. Die Einhausung war ein Ergebnis, mit dem alle gut leben konnten. Die Asfinag nahm eine Stange Geld in die Hand, nämlich 55 Millionen Euro.

Zwei-bis dreispurig in beide Richtungen

70.000 bis 90.000 Fahrzeuge sind täglich zwischen Innsbruck-Ost und Innsbruck-Mitte unterwegs. Auf 910 Metern wird die Autobahn zweispurig in Tunnels zwischen Innsbruck-Ost und Innsbruck-Mitte geführt. Bei Bedarf, etwa nach einem Unfall oder bei Überlastung, kann die Asfinag auf einen „Verflechtungsstreifen“ zurückgreifen. Das heißt, eine dritte Fahrspur steht den Autofahrern zur Verfügung. Die Information, wann der dritte Fahrstreifen freigegeben wird, wird den Autofahrern über die Überkopftafeln mitgeteilt.

Bild im Inneren des Tunnels, ein Auto sieht man von hinten.

ORF

In der Nacht auf Samstag können die Tunnel endgültig für den Verkehr freigegeben werden.

Sicherheit: Letzter Stand der Technik

Der Geschäftsführer der Asfinag Tirol Klaus Fink sprach von einer „soliden Verkehrslösung für die nächsten Generationen“. Man habe großen Respekt vor dieser Baumaßnahme gehabt, weil man den Verkehr während der Bauarbeiten aufrecht erhalten musste. „Hier ist der letzte Stand der Technik abgebildet. Ein Tunnel ist immer ein besonderes Gefahrenpotenzial. Aber wir haben ausreichende Fahrspurbreiten. Wir haben die technische Ausrüstung auf den Stand gebracht, wir haben ausreichend Beleuchtung und Belüftung installiert, so dass ich davon ausgehe, dass das ein wirklich sicheres Bauwerk ist.“

Enormer Arbeitsaufwand

Insgesamt wurden 11.000 m² Lärmschutzwände gebaut, 50.000 m³ Beton verarbeitet, 70.000 m³ Erde bewegt, 5.000 Tonnen Stahl verwendet und 40.000 m² Asphalt für die Fahrbahnen verlegt.

Section-Control ist Geschichte

Die Section-Control wurde im Übrigen schon abgebaut. Sie wurde nur für den Zeitraum der Bauarbeiten benötigt. Die Autofahrer dürfen in den Tunnels jetzt bis zu 100 km/h fahren. Die endgültige Freigabe des eingehausten Autobahnabschnitts erfolgt in der Nacht auf Samstag, wenn die letzten Baugeräte weggeräumt sind.

Gurgiser: Größtes Weihnachtsgeschenk

Höchst erfreut über die Eröffnung der Tunnel zeigt sich Transitforum-Chef Fritz Gurgiser. „Wenn nun erstmals seit Jahrzehnten wieder Fenster geöffnet, Terrassen, Balkone und Gärten genutzt werden können, ist dies wohl das größte Weihnachtsgeschenk, welches den Familien und dem gesamten Innsbrucker Ortsteil Amras gemacht werden konnte.“

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