Südtirol-Aktivist Sepp Innerhofer gestorben

Das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS), Sepp Innerhofer, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der Südtirol-Aktivist hatte es sich in den 1960er-Jahren zum Ziel gesetzt, für die Unabhängigkeit Südtirols zu kämpfen.

In der Nacht auf den 30. Jänner 1960 verübte Innerhofer zusammen mit Gesinnungsgenossen einen Anschlag auf das Reiterstandbild des italienischen Faschistenführers Bennito Mussolini, dem „Duce“, das vor dem Stromkraftwerk in Waidbruck stand. Innerhofer wurde 1961 nach der Anschlagserie auf Strommasten, die als Herz-Jesu-Nacht in die Geschichte einging, verhaftet.

Sepp Innerhofer

ORF

Sepp Innerhofer im Jahr 2018 bei einem Interview mit „Südtirol heute“.

Bürgerrechte aberkannt

In einem aus dem Gefängnis geschmuggelten Brief an den damaligen Landeshauptmann Silvius Magnago (SVP) beklagte Innerhofer schwere Folter und Misshandlungen. Er saß drei Jahre im Gefängnis. Bei seiner Entlassung wurden ihm für 35 Jahre die Bürgerrechte aberkannt. Erst im Jahr 2000 durfte er erstmals wieder von seinem Wahlrecht Gebrauch machen.

Innerhofer trat Zeit seines Lebens für das Selbstbestimmungsrecht für Südtirol ein. Bis ins hohe Alter hielt er Vorträge an Schulen und bei Abendveranstaltungen.

Begnadigte Südtirol-Aktivisten

Im Februar hat sich die Staatsanwaltschaft in Brecia für die Begnadigung des Südtirol-Aktivisten Heinrich Oberleiter ausgesprochen. Schon 1998 sind vier ehemalige „Südtirol-Bumser“ begnadigt worden: Heinrich Klier, Peter Matern, Wolfgang Pfaundler und Gerhard Pfeffer.

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