Ski-WM: Große Verärgerung wegen Mehrkosten

Nach Bekanntwerden der gestiegenen Mehrkosten von rund 2,5 Mio. Euro bei der nordischen Ski-WM in Seefeld will der Bund jetzt alle Fakten auf dem Tisch haben. Es geht um rund 2,5 Mio. Euro. Noch ist unklar, wer sie bezahlen muss.

„Wir erwarten uns, dass sich die Gemeinde Seefeld einmal nach Wien bemüht, mit den Unterlagen vorstellig wird und die Mehrkosten aufschlüsselt“, sagte der Sektionschef im Sportministerium, Philipp Trattner am Donnerstag. Der Bund soll 40 Prozent der Kosten tragen.

Sportministerium macht Druck

Solange dies nicht passiere, werde es in der Causa seitens des Sportministeriums keine Aktivität geben. Der Bund habe nach einem Gespräch mit dem Land Tirol im Jänner 2018 eine Maximalsumme von 10,6 Millionen Euro „in Aussicht gestellt“, nicht aber garantiert, so Trattner. Die Kosten seien damals mit 26,4 Millionen Euro beziffert worden.

In dem ursprünglich mit dem Veranstalter vereinbarten Vertrag, den der Bürgermeister von Seefeld unterschrieben habe, seien 8,8 Millionen Euro seitens des Bundes vereinbart worden, erklärte Trattner. Acht Millionen Euro davon seien bereits ausbezahlt worden, die Differenz zu den 8,8 Millionen Euro sollte als Restrate in der Schlussberechnung erfolgen.

Trattner: „Deutlicher Denkfehler in Seefeld“

Der Sektionschef verwies darauf, dass der Bund zudem für den Bergisel als zweiten Veranstaltungsort bereits 500.000 Euro ausbezahlt habe. Bei den Seefelder Verantwortlichen bestehe offenbar ein „grundlegender Denkfehler“ in dem Sinne, dass man dort offenbar glaube, man könne „so viel ausgeben, wie es kostet, und der Aufteilungsschlüssel für die Kosten bleibt immer gleich“, ließ Trattner deutliche Kritik durchklingen.

Fans am Bahnhof Seefeld

ÖBB/Holleis

Die Nordische Ski-WM war ein großes Sportfest. Wer die ganze Zeche zahlt, ist unklar.

Bürgermeister hofft auf Bund und Land

Die Baukonjunktur, einzelne Maßnahmen und statische Probleme bei der WM-Halle hätten sich als Kostentreiber herausgestellt, erklärte der Seefelder Bürgermeister und Organisationschef Werner Frießer der „TT“. Wer diese entstandenen Mehrkosten nun trägt, sei noch nicht restlos geklärt. Frießer hofft auf Bund und Land.

LHstv Geisler (ÖVP): „Werden zuschießen“

Ursprünglich hatte man sich auf einen Aufteilungsschlüssel für die Kosten von je 40 Prozent für Bund und Land sowie 20 Prozent für die Gemeinde Seefeld geeinigt. Die Gemeinde müsse jetzt die Mehrkosten im Detail aufschlüsseln, denn schließlich habe man bei 28 Millionen Euro einen Deckel eingezogen, meinte Sportreferent und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) gegenüber der „TT“. „Wo die Mehrkosten nachvollziehbar sind, werden wir zuschießen“, deutete der LHStv. aber Unterstützung an. Wenig Interesse das Budget aufzustocken, signalisierte laut „TT“ jedoch der Bund.

Rund 200.000 Besucher waren zur WM nach Seefeld gekommen. Damit seien sogar die Erwartungen der Organisatoren übertroffen worden, hatten diese kurz nach der WM erklärt - mehr dazu in WM-Organisatoren: „Unglaublich glücklich“.

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