Das Geschäft mit dem Tod

Tod bedeutet Ausnahmezustand, Trauer und Abschied. Für Magdalena Schwienbacher aber ist der Tod das alltägliche Leben. Die junge Frau aus Tscherms ist Südtirols einzige Bestatterin mit Meisterabschluss.

Schon ihr Urgroßvater hat Särge gebaut und Tote begraben. 20 Jahre war Magdalena, als sie beschloss Meister-Bestatterin zu werden. Heute gehört es zu dem Alltag der 30-Jährigen, Leichname einzukleiden und aufzubaren. Was sich für Außenstehende vielleicht makaber anhört, ist nur ein kleiner Aufgabenbereich der Bestatterin.

Der vielseitige Tod

Der Beruf bringt mehr mit sich, als Verstorbene auf die ewige Ruhe vorzubereiten. Die meiste Arbeit hat Magdalena nicht mit den Toten, es sind die Hinterbliebenen, denen sie ihre Zeit gibt. Gespräche mit Angehörigen, die ihren Liebsten auch im Tod nur das Beste bieten wollen, können oft Stunden dauern. Für die junge Frau heißt Zuhören Respekt zeigen, auch wenn skurrile Wünsche erfüllt werden sollen. Einmal sollte sie einen Sarg mit Swarowski-Steinen ausbetten, 5.000 Euro war der Preis, um den Verlust der Mutter leichter zu verkraften.

Bestatterin

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Auch in rosa Seide gehüllt darf die letzte Ruhestätte sein

Tod kennt keine Grenzen

An Arbeit fehlt es Magdalena nicht, das Geschäft mit den Toten ist ein sicheres, kennt aber kein Wochenende und keinen Feiertag. An manchen Tagen muss die Südtirolerin drei Beerdigungen organisieren - manchmal auch am anderen Ende der Welt. Der Tod zieht den Menschen bekanntlich zurück in Heimat, auch Südtirols Einwanderer wollen ihre Liebsten unter dem Boden ihrer Heimat begraben. Die junge Bestatterin ist deshalb auch im Kontakt mit den Botschaften dieser Welt.

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Tote schrecken Magdalena nicht, nur die Vergänglichkeit des Lebens

Auch wenn sie jeden Tag Verstorbene auf ihrem letzten Gang zum Friedhof vorbereitet, Angst vor dem Streben hat Südtirols einzige Meister-Bestatterin nicht. Nur wie schnell ein Leben zu Ende sein kann, schreckt auch sie sich manchmal noch.