Regierung macht bei Lkw-Tanktourimus ernst

Die Landesregierung plant Lkw-Fahrverbote zu Tankstellen in Ortschaften entlang der A12. Auch auf Druck einiger Bürgermeister soll die Verkehrsicherheit durch Lkw-Fahrverbote erhöht werden. Verhandlungen mit dem Bund laufen.

Wenn hunderte Lkws am Tag die Autobahn verlassen, um in den Ortschaften entlang der A12 billiger zu tanken als auf der Autobahn, führt das oft zu Staus und gefährlichen Situationen. Im Bereich der Autobahnabfahrt Wattens-Fritzens etwa kam es heuer im Winter dutzende Male zu einem regelrechten Verkehrschaos. Die dortigen Bürgermeister machen Druck und pochen auf eine Lösung.

Lkw an Tankstelle, Tanktourismus

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Hier in Mutters stauen sich Lkws nicht selten auf die Brennerstraße zurück.

Situation laut Platter nicht tragbar

Unterstützung kommt jetzt von der Landesregierung. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) spricht von einer unzufriedenstellenden Situation und dass man diesbezüglich in Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium stehe. Dieses müsse man bei so einem Lkw-Fahrverbot mit im Boot haben, so Platter.

Lkw an Tankstelle, Tanktourismus

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Auf Autobahnraststätten ist der Diesel meist deutlich teurer als abseits der Autobahn. Viele Lkws fahren deshalb ab, um zu tanken.

Laut Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Die Grünen) will man vorerst das Fahrverbot an zwei Tankstellen entlang der A12 testen und dann evaluieren. Laut Recherchen von ORF Tirol sollen dies die Tankstellen in Fritzens und im Bereich Innsbruck-Süd in Mutters sein. Geplant ist, dass diese von Lkws zu Stoßzeiten nicht mehr angefahren werden dürfen, so Felipe. Angefahren werden sie übrigens deshalb, weil der Dieselpreis an diesen Tankstellen meist deutlich niedriger ist als an Tankstellen auf Autobahnraststätten.

Weitere Lkw-Fahrverbote denkbar

Es ist davon auszugehen, dass die Lkw-Fahrverbote zu den Tankstellen in den Ortschaften den Verkehrsfluss und auch die Sicherheit erhöhen. Ist das nachweislich der Fall, sind wohl weitere solcher Fahrverbote entlang der A12 wahrscheinlich.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at