Martinsbühel: Kommission hat Arbeit begonnen

Die Kommission zur Aufarbeitung der Vorwürfe gegen das frühere Mädchenheim Martinsbühel in Zirl hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird auch das Mädchenerziehungsheim Scharnitz prüfen, das vom selben Orden getragen wurde.

Von entscheidender Bedeutung sei der uneingeschränkte Zugang zu historischem Aktenmaterial. Diesbezüglich hoffe man auf die „Kooperation aller relevanten Einrichtungen“, hieß es in einer Aussendung am Dienstag.

Kontaktmöglichkeiten:
Die Ombudsstelle der Diözese Innsbruck ist unter ombudsstelle@dibk.at bzw. 0676/8730 2700 zu erreichen, die Opferschutz – Anlaufstelle des Landes Tirol unter opferschutz@tirol.gv.at bzw. 0512/508 2700:

Betroffene können mit der Kommission jederzeit über die Ombudsstellen bzw. Opferschutzkommissionen der Diözese Innsbruck und des Landes Kontakt aufnehmen, so die Verantwortlichen. Der Fokus liege mit dem Mädchenheim Martinsbühel auf kirchlichen Einrichtungen. Eine zentrale Rolle werde dabei die Frage nach Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zwischen kirchlichen und staatlichen Stellen bilden.

Aufarbeitung Missbrauch Mädchenheim

ORF

Das frühere Mädchenheim Martinsbühel in Zirl

Auch Mädchenwohnheim Scharnitz wird geprüft

Es gelte den Blick offen zu lassen und das Thema nicht vorschnell zu stark einzuengen, wie die Verantwortlichen am Dienstag erklärten. Daher solle auch das Mädchenerziehungsheim Scharnitz geprüft werden, das vom selben Orden wie Martinsbühel getragen wurde.

Martinsbühel war keine Fürsorgeeinrichtung des Landes, es wurden aber vom Land Mädchen dorthin zugewiesen. Geführt wurde das Mädchenheim bis 2008 von den Benediktinerinnen. Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe im Jahr 2010 hatten sich rund 100 ehemalige Heimkinder an die Ombudsstelle der Diözese Innsbruck gewandt.

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