Komplizen sollen ausgeliefert werden

Das Landesgericht Innsbruck hat am Montagvormittag beschlossen, dass beide mutmaßlichen Komplizen des Erfurter Sportmediziners, die bei der Anti-Doping-Razzia in Seefeld festgenommen worden waren, Deutschland übergeben werden sollen. Die Frau hat Beschwerde eingelegt.

Bei dem männlichen Komplizen - dem Vater des verdächtigen Sportmediziners - ist die Entscheidung bereits rechtskräftig. Die Komplizin - eine Krankenschwester - legte allerdings Beschwerde ein, sagte der Sprecher des Landesgerichts, Andreas Stutter.

Mann wird in den nächsten Tagen ausgeliefert

Zudem wurde die Übergabehaft für beide Komplizen verlängert. Der Mann soll nun, da er weder gegen die Verlängerung der Haft, noch gegen die Übergabe nach Deutschland Beschwerde eingelegt hatte, in den nächsten Tagen nach Deutschland ausgeliefert werden.

Frau legte Beschwerde ein

Die Frau hatte in beiden Fällen, also sowohl gegen die Übergabehaft als auch gegen die Übergabe, Beschwerde eingelegt. Somit müsse sich nun das Oberlandesgericht Innsbruck mit dem Fall befassen, erklärte Stutter. Dies könnte einige Wochen dauern. Die Komplizin des Sportmediziners bleibt somit vorerst in Innsbruck in Haft.

Bei der Doping-Razzia während der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld wurden der Mann und die Frau festgenommen. Seitdem saßen sie in der Innsbrucker Justizanstalt in Auslieferungshaft. Den beiden wurde vorgeworfen, in Seefeld das Blutdoping bei den Athleten durchgeführt zu haben. Gegen die beiden Verdächtigen gab es einen europäischen Haftbefehl.

Polizisten in Seefeld

APA/Barbara Gindl

Der verdächtige Mann und die Frau wurden während der Nordischen Ski-WM in Seefeld von der Polizei festgenommen und sind seitdem in Haft

Weitere Vernehmungen in München

Auch bei der Staatsanwaltschaft München laufen die Ermittlungen. In dieser Woche stehen weitere Vernehmungen von Beschuldigten an. Unter anderem soll der hauptverdächtige Erfurter Arzt erneut einvernommen werden. Davon erwarten sich die Ermittler weitere Erkenntnisse. Die Auswertung der im Labor beschlagnahmten Blutproben werde noch zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen, teilte die Münchner Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit.