Streit wegen Rotwildfütterung

70 Jahre haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) die Rotwildfütterung in Jochberg (Bezirk Kitzbühel) betrieben. Nun wurde sie beendet. Das löste einen großen Streit mit der Jägerschaft aus.

Der extreme Winter hinterlässt auch in Jochberg im Unterland Spuren. In diesem Fall handelt es sich um Spuren von hungrigem Rotwild, das in großer Zahl im tiefen Schnee vom Saukaser-Revier der Österreichischen Bundesforste zu den Fütterungsstellen in die angrenzenden Reviere flüchtet - insbesondere zu der Futterstelle von Jagdleiter Balthasar Lerchster, der jetzt statt 40 nun rund 100 Tiere durchfüttern müsse, wie er sagt. Teils kommen extrem abgemagerte Tiere daher, so die Kritik. Das gehe nicht nur immens ins Geld, sondern sei auch eine ethische Frage.

Rotwild in Jochberg

ORF

Große Schäden an Schutzwald

Die Österreichischen Bundesforste wehren sich. Das Gebiet rund um den Saukaser weise aufgrund der hohen Wildstände schon seit Jahren extreme Baumschäden am Schutzwald auf. Zudem sei die Lage der Fütterung nicht optimal. Der Standort befinde sich auf einer schneereichen Schattseite, die oft von Variantenfahrern frequentiert werde.

Diese Argumente lässt die Jägerschaft nicht gelten. Es gibt Unterschriftenlisten sowie einen Protestbrief an die Politik. Zum Extremwinter im Unterland gesellt sich damit auch Eiszeit zwischen Tiroler Jagd und den Bundesforsten.