Leitstelle verzeichnet Rekord bei Hilferufen
Allein am Donnerstag gingen bis Mittag rund 700 Alarmierungen bei der Leitstelle ein. Für diese Steigerung gebe es zwei Gründe, so Bernd Noggler, der Leiter der Leitstelle Tirol. Zum einen werde die Bevölkerung immer älter und benötige deshalb mehr Krankentransporte und Rettungseinsätze.
Leitstelle koordiniert
Die Leitstelle Tirol alarmiert alle Tiroler Blaulichtorganisationen mit Ausnahme der Polizei und unterstützt sie im Einsatzgeschehen.
Zum anderen sei der Tourismus in Tirol in den letzten Jahren stark angestiegen, vor allem auch im Sommer. Das führe zu einer weiteren Steigerung der Alarmierungen und der Einsätze, berichtete Noggler. So stieg etwa die Zahl der Bergrettungseinsätze auf 2.351 Einsätze an, das entspricht einer Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017.
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Unmut gegenüber Einsatzkräften
Auch die Geduld gegenüber den Einsatzkräften sei gesunken. Gerade bei Straßensperren und schwierigen Verhältnissen wie etwa den starken Schneefällen käme es bei normalen Einsätzen immer wieder zu Wartezeiten. Das werde von den Anrufern oft schlecht aufgenommen. Das sei für die Mitarbeiter der Leitstelle sehr belastend und auch schwer nachvollziehbar, so Noggler.
Anrufe wegen kleiner Verletzungen
Auch die Bereitschaft, bei kleineren Verletzungen Alarm zu schlagen steige, hier sehe er eine gesellschaftliche Veränderung, mit der man leben müsse, so Noggler. Gerade im städtischen Bereich werde oft wegen kleiner Schnittwunden die Leitstelle angerufen, während ein Verletzter im ländlichen Raum den abgetrennten Finger noch selbst einpacken und selber ins Krankenhaus fahren würde, zeichnete Noggler eich etwas zugespitztes Bild.
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Erhoffte Entlastung durch Gesundheitsberatung
Ab Herbst 2019 soll eine neue telefonische Gesundheitsberatung die Leitstelle entlasten - mehr dazu in Gesundheitsberatung ab Herbst auch telefonisch. Bei kleineren Verletzungen oder Schmerzen sollen Personen erst hier anrufen, erklärte Noggler.
Unter der Nummer 1450 würden die Betroffenen dann Beratung erhalten, etwa zu der Entscheidung, ob es besser sei zu einem Hausarzt oder ins Krankenhaus zu gehen oder ob die Rettung nötig sei. Das soll gleichzeitig mithelfen, die Mitarbeiter der Leitstelle von diesen Anrufen zu entlasten, erklärte Noggler das System dahinter.