Gesundheitsberatung ab Herbst auch telefonisch

Im Herbst 2019 wird tirolweit die Gesundheitsberatung per Telefon eingeführt. Rund um die Uhr können Betroffene kostenlose Auskünfte über Gesundheitsprobleme einholen und sich über weitere Vorgangsweisen informieren.

Extra geschulte Gesundheits- und Krankenpfleger werden ab Herbst unter der Kurzwahlnummer 1450 erreichbar sein. Stationiert in der Leitstelle in der Hunoldstraße in Innsbruck stehen sie den Anrufern rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung. Neben medizinischen Verhaltensempfehlungen lotsen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Patienten bei Bedarf direkt in eine ärztliche Ordination oder ein Krankenhaus. Akute Fälle werden direkt an die Rettung weitergeleitet.

Pilotprojekt in Niederösterreich hat sich bewährt

Seit letztem Jahr läuft die telefonische Gesundheitsberatung bereits im Bundesland Niederösterreich. Die häufigsten Anfragen hätten sich auf Beschwerden wie Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Rückschmerzen bezogen. Besonders viele Anrufer hätten zwischen acht und neun Uhr beziehungsweise 17 und 20 Uhr angerufen. Rund fünf Prozent der Patienten wurde direkt an die Rettung weitergeleitet, meistens genügte die direkte Vermittlung an einen niedergelassenen Arzt, sagt der zuständige Tiroler Gesundheitslandesrat Berhard Tilg (ÖVP).

Viele Anrufe wegen der Hitze bei der Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450

ORF

Unter 1450 sind die ausgebildeten Telefonisten rund um die Uhr erreichbar

Entlastung von Spitalsambulanzen

Mit der neuen Hotline werde das bereits bestehende System aus Notfallambulanzen in den Krankenhäusern und ärztlichen Bereitschaftsdiensten bei Hausärzten vor allem an den Randzeiten und Wochenenden ergänzt, betont Arno Melitopulos, Direktor der Tiroler Gebietskrankenkasse. Im Rahmen des Pilotbetriebes sei es zu keinen Fehleinschätzungen gekommen. Durch die neue Beratungsleistung würden sich Patienten stundenlange Wartezeiten in Ambulanz ersparen, zudem sei es eine Entlastung der Spitalsambulanzen zu Gunsten des Gesundheitssystems, freut sich Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf.

Der Tiroler Gesundheitsfonds leistet einen Finanzierungsbeitrag von rund 400.000 Euro, die Tiroler Sozialversicherungsbeiträge , allen voran die Tiroler Gebietskrankenkasse steuern weitere 110.000 Euro bei. Die jährlichen Kosten werden auf etwa eine Million Euro geschätzt und von Bund, Land und Sozialversicherung getragen.