Weniger Schadholz durch Borkenkäfer

Tirol ist heuer in Sachen Borkenkäfer mit einem „hellblauen Auge“ davon gekommen. Trotz Witterungsbedingungen, die für den Borkenkäfer ideal waren, sei es gelungen, die Ausbreitung einzudämmen, teilte das Land Tirol am Freitag mit.

Die Bedingungen für den Borkenkäfer waren heuer eigentlich ideal: Ein heißer, trockener Sommer der die Abwehrkraft der Bäume verringerte, dazu kamen noch Sturmschäden. Dennoch rechnet man beim Land heuer mit knapp einem Fünftel weniger Borkenkäfer-Schadholz als letztes Jahr. Damals gab es 131.00 Kubikmeter Schadholz, das sind zehn Prozent der gesamten Holznutzungsmenge. Der dadurch entstandene Schaden betrug 4,5 Millionen Euro.

Rindenstück von einem Borkenkäfer-Baum

Land Tirol/Landesforstdirektion

Eine von Borkenkäfern befallene Rinde

Prognosen über Käferentwicklung

Erstmals gab es eine Art Frühwarnsystem, wo auf Karten der aktuelle Entwicklungsstand der Borkenkäferbruten in allen Landesteilen angezeigt wird. Das Programm der Universität für Bodenkultur in Wien wird dabei mit Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gefüttert. In einem nächsten Schritt sollen dann auch Prognosen über die Käferentwicklung möglich sein.

Lockstofffalle für Borkenkäfer

Hermann Hammer (Lizenz: Public Domain)

Pheromonfallen

Tirolweit haben Waldaufseher über 1.000 Pheromonfallen aufgestellt. Außerdem hat man 4.000 Fangbäume ausgelegt, die man aus dem Wald brachte, nachdem sie von Borkenkäfer besiedelt wurden.

Gefahr noch lange nicht gebannt

Doch die Borkenkäfergefahr ist nicht gebannt: In tiefen Lagen konnten sich heuer drei fertige Generationen des sogenannten Buchdruckers entwickeln. Er gilt vor allem aufgrund seiner Vermehrungsfreudigkeit als gefährlichster aller Borkenkäfer und hat sich zum Überwintern aus den Bäumen in den Boden zurückgezogen. Aus einem einzigen Käferbaum können bis zu 50.000 Jungkäfer ausfliegen, die dann wiederum 20 gesunde Bäume zum Absterben bringen, heißt es beim Land.

In Osttirol sollte das Sturmholz vom Herbst bis zum nächsten Sommer beseitigt sein, um eine weitere Ausbreitung der Baumschädlinge zu vermeiden.