Rückblick 2018: Brandserien und Felsstürze

Zahlreiche Naturereignisse und Kriminalfälle haben im Jahr 2018 Tirol bewegt. Einige Orte waren von Serien von Brandstiftungen betroffen. Lawinengefahr und Felsstürze sorgten ebenfalls für Probleme.

Begonnen hat das Jahr zunächst aber mit einer guten Nachricht. Das Ehepaar Wieser konnte zehn Tage nach dem großen Felssturz von Heiligabend wieder in sein evakuiertes Haus zurückkehren - mehr dazu in Vals: Eine Familie darf zurück nach Hause. Bis für alle Betroffenen nach dem riesigen Naturreignis Entwarnung gegeben werden konnte, dauerte es aber noch Wochen - mehr dazu in Vals: Letzte Bewohner dürfen nach Hause.

Vals

E.Mair, Abt. Geoinformation, Land Tirol

Großer Felssturz in Vals

Sturmtief Burglind

Zunächst vor allem im Außerfern begann das neue Jahr dann mit dem Tief Burglind und orkanartigen Böen stürmisch. Dazu fiel viel Schnee. Zahlreiche Verbindungen mussten gesperrt werden. Kurz vor dem Urlauberschichtwechsel saßen viele fest - mehr dazu in Evakuierung der Hornbahn und Sturmschäden.

Evakuierng Hornbahn

ORS/Nagiller

Der Sturm verschonte auch die Hornbahn in Kitzbühel nicht

Felsstürze im Oberland

Am selben Nachmittag kündigten sich im Oberen Gericht aber bereits die Naturereignisse an, die die Verantwortlichen monatelang massiv fordern würden. Bei Pfunds donnerten Felsbrocken auf die Straße, die Verbindung musste mehrere Tage gesperrt werden - mehr dazu in Zwei Felsstürze behindern Verkehr am Reschen.

Felssturz bei Pfunds, Felsbrocken auf der Straße

ORF

Steine auf der Reschenstraße

20 Jahre für Mord an einer Mutter

In einem Indizienprozess wurde Mitte Jänner ein 43-Jähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt - mehr dazu in 20 Jahre Haft für Mord an zweifacher Mutter. Er hatte demnach seine Schwiegertochter von der Arbeit abgeholt und wurde dann für ihren Tod verantwortlich gemacht. Die Leiche der zweifachen Mutter war mehrere Monate vor dem Mordprozess im Inn gefunden worden.

Lawinengefahr klettert auf Stufe 5

Ende Jänner kam es zu einer angespannten Lawinensituation - in Teilen Tirols wurde mit Warnstufe 5 die höchste Gefahrenstufe erreicht. Quer durchs Land tagten die Einsatzstäbe und mussten schwierige Entscheidungen treffen. Evakuierungen waren aber nicht notwendig - mehr dazu in Etliche Gebiete von Außenwelt abgeschnitten.

Lawinen

zeitungsfoto.at

Staublawine

Der viele Niederschlag zeigte dann im März wieder seine Auswirkungen. Oberhalb von Ried wurde ein massiver Riss entdeckt. Der ganze Hang drohte auf die Straße nach Fiss, Ladis und Serfaus abzurutschen. Die Orte waren damit abgeschnitten. In aller Eile musste ein Notweg errichtet werden - mehr dazu in Ersatzstraße nach Ladis ist geöffnet. Der Einsatz vieler zeigte Erfolg, der Hang konnte gesichert, die Hauptverbindung nach Wochen wieder voll hergestellt werden.

Ersatzstraße bei Ladis

ORF/Viktoria Waldegger

Ersatzstraße nach Ladis

Schüler starb durch Stromschlag

Mitte März bewegte viele der tragische Tod eines Schülers in Münster. Der 14-jährige Deutsche war auf eine Trafostation gekletter. Der Teilnehmer einer Schulskiwoche kam dabei zu nahe an den Stromkreis und wurde tödlich verletzt - mehr dazu in 14-Jähriger nach Stromschlag tot.

Leichenfund bei Fritzens

Ende April wurde im Gemeindegebiet von Fritzens bei Flurreinigungsarbeiten eine vor Jahren dort vergrabene, männliche Leiche entdeckt. Die Ermittler standen zunächst vor einem Rätsel - mehr dazu in Obduktion nach Mordalarm: Wer ist der Tote?. Nach Wochen konnte aber nicht nur die Identität des 75-jährigen Opfers geklärt - sondern auch ein tatverdächtiger Bekannter des Mannes festgenommen werden - mehr dazu in Mordfall aus dem Jahr 2016 geklärt.

Brandstifterin rasch gefasst

Ebenfalls Ende April brannten in Innsbruck zwei Scheunen ab. Danach gab es mehrere Bekennerschreiben, die mit „Luzifer“ unterzeichnet waren. Die Polizei war in diesem Fall schnell erfolgreich und konnte eine tatverdächtige Frau festnehmen - mehr dazu in Brand Kranebitten: Es war Brandstiftung.

Brand Kranebitten Stall

zeitungsfoto.at

Brand in Kranebitten

Mitte Mai starb ein Jugendlicher aus Vorarlberg in Imst nach einer Messerattacke auf einem Parkplatz. Dem Angriff war eine Auseinandersetzung nach einer Großveranstaltung vorausgegangen. Ein Tatverdächtiger wurde kurz danach in Untersuchungshaft genommen - mehr dazu in Imst: Jugendlicher mit Messer getötet.

17-Jähriger nach Brandserie gefasst

Nach Wochen galt eine Serie von Brandstiftungen in Erpfendorf als geklärt. Ein tatverdächtiger 17-Jähriger wurde nach einem sehr konkreten Hinweis aus der Bevölkerung ausgeforscht und dann für mehrere Wochen in Untersuchungshaft genommen - mehr dazu in Brandstifter von Erpfendorf festgenommen.

Großbrand in Erpfendorf

ZOOM.Tirol

Einer der Brände im Raum Kirchdorf

Hochsicherheitszone Innsbruck

Im Juli wurde Innsbruck zur Hochsicherheitszone. Das Polizeiaufgebot rund um ein informelles Treffen der EU-Justiz- und Innenminister war enorm. Mehr als 1.000 Polizistinnen und Polizisten standen dabei im Einsatz - mehr dazu in Platz- und Straßensperren bei EU-Ministertreffen.

Sperren

zeitungsfoto.at

Innsbruck wurde zu einer Festung

Zu wenig Regen

Zu wenig Niederschlag machte dann den Landwirten vor allem im Oberland zu schaffen. Es gab Ernteausfälle, auch das Futter für die Tiere wurde knapp - mehr dazu in Magere Heuernte macht Bauern zu schaffen.

Trocken Wiese

ORF

Trockene Wiesen bei Fließ

Erstmals in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Kellerjochhütte musste diese heuer durch einen Hubschrauber mit Wasser versorgt werden. Die extreme Trockenheit machte die Maßnahme notwendig. Durch die Flüge konnte die Wasserversorgung am Berg sichergestellt werden - mehr dazu in Hubschrauber fliegt Wasser auf Hütte.

Waserknappheit Kellerjochhütte

ORF

Hubschrauber flog Wasser zur Kellerjochhütte

Brandstiftung im Raum Zirl

Im Sommer brannten dann im Großraum Zirl immer wieder Stadel ab. Hauptsächlich betroffen war die Gemeinde Inzing. Die Feuerwehren waren wochenlang gefordert. Das mögliche Motiv und die Hintergründe blieben allerdings unklar - mehr dazu in Erneut Brand in Pferdestall in Inzing.

Brennender Stadl

zeitungsfoto.at

Brennender Stadel im Raum Zirl

Unwetter im Stanzertal

Dramatische Stunden musste die Bevölkerung dann Anfang August in der Gemeinde Pettneu am Arlberg durchleben. Nach einem Gewitter schwoll der Bach im Ortsteil Schnann plötzlich massiv an. Der Schaden alleine dort ging in die Millionen. - mehr dazu in Zwölf Millionen Euro Schaden durch Unwetter.

Schnann einen Tag nach dem Unwetter

zeitungsfoto.at

Unwetterfolgen in Schnann

Schwere Muren und Unwetterschäden mussten heuer dann auch zu einer ungewöhnlichen Zeit bewältigt und aufgearbeitet werden. Ende Oktober wurden Süd- und Osttirol schwer getroffen. Die Aufräumarbeiten waren auch zum Jahresende noch nicht abgeschlossen - mehr dazu in Gefahr in Osttirol: Unterspülte Strommasten

Amlach Unwetter

ORF/Fröhlich

Die Jausenstation Galitzenklamm war vom Unwetter schwer betroffen

Gewaltsamer Tod in der Bogenmeile

Ende November führte der Tod eines 21-jährigen Vorarlbergers in Innsbruck zu Unsicherheit und Diskussionen. Er wurde bei der sogenannten Bogenmeile angegriffen und starb nach einem Stich in den Hals - mehr dazu in Tödlicher Angriff: Verdächtiger vernommen. Für den Bereich trat Anfang Dezember ein schon länger vorbereitetes Waffenverbot in Kraft - mehr dazu in Bogenmeile wird Waffenverbotszone. Ein tatverdächtiger Afghane wurde nach dem Angriff in Untersuchungshaft genommen - mehr dazu in U-Haft für Afghanen nach Messerattacke.

Bogenmeile

ORF

Die Bogenmeile in Innsbruck

Altersheim in Flammen

Von einem Adventwunder sprachen dann viele Anfang Dezember. In Schwaz ging ein Teil des Altersheimes in Flammen auf. Mehr als 50 Bewohner konnten aus dem Inferno gerettet werden - mehr dazu in Sieben Verletzte bei Großbrand in Altersheim. Ein Teil von ihnen musste nach dem Großbrand in Innsbruck untergebracht werden.

Brand Altersheims Schwaz

ZOOM.Tirol

Der Brand machte das Heim unbewohnbar