Osttirol: Familie kehrt nach Dagestan zurück

Eine Mutter und ihre drei Töchter werden nach der Abschiebung des Mannes bzw. des Vaters nach Dagestan zurückkehren, teilte ihr Anwalt mit. Sie habe einen Antrag auf freiwillige Rückkehr gestellt, hieß es weiter.

Die Flüchtlingsfamilie, die zuletzt in Osttirol gelebt hat und als gut integriert galt, hat große Unterstützung erfahren - mehr dazu in Drohende Abschiebung sorgt für Protest. Gegen die Abschiebung des Mannes bzw. Vaters hat sich auch der Bischof von Innsbruck ausgesprochen - mehr dazu in Bischof bittet um Bleiberecht für Familie. Im September wurde der Mann, Magomed Magomedov, schließlich abgeschoben - mehr dazu in Innenministerium bestätigt Abschiebung.

Humanitäres Bleiberecht abgewiesen

Zum Zeitpunkt der Abschiebung gab es noch keine Entscheidung über den Antrag auf Humanitäres Aufenthaltsrecht für die Familie Magomedov. Ende November wurde dann auch vom Bundesverwaltungsgericht der Antrag auf ein humanitäres Bleiberecht für die Familie abgelehnt. Rechtlich gäbe es noch die Möglichkeit dagegen eine außerordentliche Revision bzw. eine Beschwerde an den Verfassungsgerichtshof einzubringen.

Rückkehrberatung durch Caritas

Die Frau teilte nun über ihren Anwalt mit, dass sie die Rückkehrberatung der Caritas in Anspruch benommen habe und mit deren Hilfe ein Antrag auf „freiwillige Ausreise“ gestellt habe. Der Antrag sei am Mittwoch vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) genehmigt worden. Eine Rückkehrhilfe werde zugesichert.

Magomed Magomedov mit Familie und Bekannten

ORF

Die Familie mit Vater bei einem Interview in Osttirol

Belastende Situation

Die Frau begründete ihren Schritt damit, keine Kraft mehr zu haben, weiterhin in Österreich versteckt zu leben und auf eine positive Entscheidung zu warten. Dazu komme, dass es in Österreich keine Garantie auf Humanitäres Bleiberecht gebe. Die Mutter und ihre minderjährigen Töchter leben seit 17. September versteckt, um einer Abschiebung zu entgehen.

"Vor allem möchte ich ‚Danke‘ sagen, bei allen Menschen, die uns geholfen haben. Es war eine schwierige Zeit, aber auch eine Zeit voller schöner Begegnungen!“, wird die Frau von ihrem Anwalt zitiert.