Bewaffnete Wächter vor Kirche in Trient

Vor dem Gotteshaus Santa Maria Maggiore in Trient könnten bald bewaffnete Wächter für Recht und Ordnung sorgen. So sieht es eine Entscheidung der Landesregierung im Trentino aus, um Vandalismus und Diebstahl zu bekämpfen.

Die Entscheidung sorgt in der Landeshauptstadt Trient zur Zeit für Aufregung. Auch in Bozen findet man diese Maßnahme übertrieben. Immerhin will die Landesregierung im Trentino 50.000 Euro dafür locker machen.

Mann urinierte an Kirchenmauer

In der Basilika von Santa Maria Maggiore fanden im 16. Jahrhundert Sitzungen des Konzils von Trient statt. Wie viel die Kirche den Trentinern Wert ist, zeigt die aktuelle Maßnahme. Grund dafür seien Vorfälle der letzten Wochen: Es sei vermehrt zu Diebstählen an den Opferstöcken gekommen, außerdem wurde ein Mann beobachtet, der an die Kirchenmauer urinierte.

Kirche Trient

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Der Pfarrer reagierte auf den Vandalismus, indem er das Gotteshaus täglich ab 12.00 Uhr mittags sperren ließ. Das rief die Trentiner Mitte-rechts-Regierung auf den Plan.

„Eine Kirche soll immer zugänglich sein“

„Eine Kirche soll immer und für alle zugänglich sein“, hieß es etwa vom Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti. Die Landesregierung hat am Freitag angekündigt, 50.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Damit würden private Sicherheitskräfte bezahlt, um auf das Gebäude aufzupassen.

Kirche Trient

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Basilika Santa Maria Maggiore

In Südtirol findet man diese Summe überzogen. Der Domdekan Bernhard Holzer erklärt, dass in Bozen zwar auch hin und wieder Opferstöcke aufgebrochen werden, doch sei es in den vergangenen Jahren nicht zu einem Anstieg solcher Delikte gekommen. In der Landeshauptstadt Südtirols ist nachts ein Wachdienst in der Innenstadt unterwegs, er bewacht jedoch nicht explizit den Bozner Dom. Diese Maßnahme würde ausreichen.