Gespanntes Warten zur NS-Vergangenheit der Schützen
Das Projekt wurde nach einem einstimmigen Beschluss der Offiziere der Bundesversammlung im Jahr 2013 gestartet, berichtet der Landeskommandant der Tiroler Schützen Fritz Tiefenthaler. In diesem Aufarbeitungsprozess habe man erkannt, dass man tiefer gehen müsse und habe auch einen Nachdenkprozess gestartet. Der Prozess habe zwei Jahre gedauert und sei vor einem Jahr mit den elf Leitmotiven abgeschlossen worden. Außerdem habe es auch noch das Gedenkprojekt des Landes gegeben, wo man auf gemeinsame Ergebnisse gewartet habe, so Tiefenthaler.
Schützen bekommen Werk zuerst präsentiert
Am Samstag wird das druckfertige Werk dem Bundesausschuss präsentiert, in dem es um die Rolle der Schützen in der Zeit des Nationalismus geht, um ihre Mitarbeit und Verwendung bei der Propaganda für das nationalsozialistische Regime und um die Aufarbeitung gewisser Mythen, so Tiefenthaler. Tiefenthaler betont, ihm sei in dem Zusammenhang besonders die Innenwirkung wichtig, weswegen das Werk auch zuerst den Schützen präsentiert werde. Der Druck sei aber bereits im Auftrag gegeben worden.
Tiefenthaler, der die Untersuchung Forchers bereits kennt, sagt, er wolle zu den Ergebnissen noch nicht viel sagen. Aber man habe vorher schon gewusst, dass es nicht ohne Kritik abgehen könne. Man sei Teil der damaligen Gesellschaft und viel benutztes Propagandamittel gewesen.
Viele Quellen verloren gegangen
Was die Quellenlage betrifft, sei aus den eigenen Kompanien relativ wenig herauszuholen gewesen, so Tiefenthaler. Viele Unterlagen hätten den Krieg nicht überlebt. Außerdem sei die Organisation vor dem Krieg eine ganz andere gewesen als die nach dem Krieg, „es hat unterschiedlichste Formen auch des Schützenwesens gegeben“. Forcher habe sich mit allen möglichen Informationen versorgt und ein wertvolles Werk geschaffen.
Links:
- Schützen untersuchen Rolle in NS-Zeit (tirol.ORF.at; 14.2.2013)